Leinblattgoldhaar

[20] Leinblattgoldhaar, Chrysocoma Linosyris, L. [Columna, Ecph. I. p. 85. Ic.] mit bandförmigen, glatten Blättern und schlaffen Blumendecken, ein in der Pfalz, dem Elsaß,[20] im Brandenburgischen und in Sachsen in bergichten Hainen und an Ackerrändern auf sandigen feuchten Stellen einheimisches, drittehalb Schuh hohes Kraut mit perennirender Wurzel, welches im August und September glänzend gelbe Blumen trägt.

Die Blätter (Fol. Heliochrysi Tragi), welche von Gestalt des Frauenflachslöwenmauls, nur schmäler und dunkelgrüner sind, haben einen bitterlichen und etwas aromatischen Geschmack, sollen nach den unbestimmten Aeußerungen unsrer Vorfahren dem Schaden der Liebestränke und andern Giften widerstehen, geronnenes Blut auflösen, Monatzeit befördern, und in Konvulsionen und Brüchen dienlich seyn.

Die eben nicht wohlriechenden Blumen sind in Katarrhen empfohlen worden, und in Schwitzbädern gegen Lenden- und Mutterbeschwerden. Sie sollen die Kleider vor Motten bewahren.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 20-21.
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