Schweitzertüpfelfarn

[191] Schweitzertüpfelfarn, Polypodium rhaeticum, L. [Dodon. Pempt. tab. 465] mit doppelt gefiederten Blattzweigen, deren Blättchen, und abgetheilten Blättchen abstehend und mit spitzigen Sägezähnen besetzt sind, ein in England, Frankreich, der Schweitz und auch in Deutschland an alten Mauern im Schatten, und an den Rändern der Bäche und Quellen einheimisches, spannenlanges Farnkraut, welches, süßlicht und von taubem Geschmacke und dunkelgrün, unter dem Nahmen Hb Adianthi albi silicis folio, wo es wächst, zuweilen in Ermangelung der andern Arten Frauenhaar, vorzüglich des Venusfrauenhaars gebraucht worden ist, zum Zeichen, daß entweder diese Kräuter sämtlich von unbedeutender Arzneikraft oder doch von den Verwechselern nicht gekannt sind.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 191.
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