Zentifolienrose

[470] Zentifolienrose, Rosa centifolia, L. mit halbgefiederten Blumendeckeinschnitten, rauchen Früchten, rauchen Blumenstielen, und rauchen Stengeln, welche leztern zugleich stachlicht sind, und mit gefiederten, auf mit Drüsen besetzten Stielen stehenden Blättern, deren drei bis fünf Blättchen vorzüglich groß, doppelt gezahnt und unten haarig sind; ein in unsern Gärten häufiger, etwa drei Fuß hoher Strauch, mit vielblätterigen, hellrothen Blumen im Brachmonate.

Die Blumenblätter (Flor. rosae pallidae, centifoliae) haben einen fast allgemein beliebten Geruch und einen bitterlichen, etwas schärflichen Geschmack. Dem davon in der wässerigen Destillation übergehenden, wohlriechenden Wasser (Aqua rosarum) schreibt man Lebenskraft ermunternde und Schmerzen und Hitze besänftigende Kräfte zu, und die in der Blase zurückbleibende Brühe (Mucharum Rosarum) dient durchgeseihet und mit Zucker eingesotten (gegen die Brühe von sechs Pfund Rosenblätter etwa fünf Pfund weißer Zocker gerechnet) zur Bereitung des Rosensirups (syr. ros. solutivus s. rosarum pallidarum) dem man laxirende Kräfte zuschreibt. Indessen wird zu lezterm oft der Aufguß von Damascenerrosen (w.s.) zum destillirten Wasser aber oft[470] die Provinzrose (w.s.) vorgezogen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 470-471.
Lizenz: