§. [87] 17.

Da nun in der Heilung durch Hinwegnahme des ganzen Inbegriffs der wahrnehmbaren Zeichen und Zufälle der Krankheit zugleich die ihr zum Grunde liegende, innere Veränderung der Lebenskraft – also jedesmal das Total der Krankheit – gehoben wird8, so folgt, dass der Heilkünstler bloss[87] den Inbegriff der Symptome hinwegzunehmen hat, um mit ihm zugleich die innere Veränderung, das ist, die krankhafte Verstimmung des Lebenskraft – also das Total der Krankheit, die Krankheit selbst, aufzuheben und zu vernichten9. Die vernichtete Krankheit aber ist hergestellte Gesundheit, das höchste und einzige Ziel des Arztes, der die Bedeutung seines Berufes kennt, welcher nicht in[88] gelehrt klingendem Schwatzen, sondern im Helfen besteht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 87-89.
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