[14] Bitterklee (Menyanthes trifoliata.)

[14] (Der frisch ausgepresste Saft der eben zur Blüthe aufbrechenden, ganzen Pflanze, mit gleichen Theilen Weingeist gemischt.)


Die gemeine Medicin wusste bisher keinen einzigen, ächten Weg, die eigenthümlichen Kräfte jeder einzelnen Arzneisubstanz auszuspähen, um zu finden, wozu jede derselben heilsam sey. Sie wusste sich, in ihrer Armseligkeit, zu dieser Absicht nur an äussere Aehnlichkeit derselben zu halten. Da sollte selbst der Geschmack die innere Arzneikraft offenbaren.

Hiernach wurden die bitter schmeckenden Kräuter für gleichwirkend angesehen und zusammen in eine Brühe geworfen. Sie sollten alle die Eigenschaft besitzen und mit einander gemein haben – und zwar einzig diese: gelinde Tonica zu seyn und den Magen (sey's auch, in welcher der unzählbar verschiedenen Krankheitszustände es wolle) zu stärken. Daher ward von den neuern Aerzten zu dieser Absicht (die einsichtvollere Nachwelt wird's kaum glauben), ohne dazu ein bitteres Kraut nahmhaft zu machen, schlechtweg Extractum amarum verordnet, so dass es dem Apotheker in's Belieben gestellt ward, welche Kräuter er, mochten sie auch noch so verschiedner Arzneikraft seyn, wenn sie nur bitter schmeckten, auszukochen und die Brühe zu einem solchen Extracte einzukochen, für gut finden[15] möchte, um der erträumten Absicht des Herrn Doctors, (Gott weiss, welche?) Stärkung mit diesen unbekannten Kräutersäften zu bewirken, Genüge zu leisten.

Unbesonnener konnte man nicht zu Werke gehen, verächtlicher konnte man das edle Menschenleben nicht behandeln. Denn da jedes Kraut, indem es von jedem andern Kraute schon in seinem Aeussern so auffallend abweicht, dass die Botaniker ihre sichtbare Verschiedenheit nicht sorgfältig genug aufzählen zu können glauben, auch in seinem innern Wesen und daher auch in seinen arzneilichen Eigenschaften verschieden seyn muss, eine so dunkle Aeusserung ihres innern Gehalts aber, wie der (bittre) Geschmack derselben ist, am allerwenigsten den merkwürdig verschiednen innern Arzneigeist jedes derselben auszusprechen bestimmt seyn kann; so folgt, dass wir aus dem blossen bittern Geschmacke gar nichts weder auf ihre allgemeine, noch auf ihre besondern Arzneiwirkungen, noch auf Gleichheit derselben, also auch nicht auf eine unbedingte tonische Wirkung aller bittern Kräuter ohne Unterschied, als angeblich einzige Arzneikraft derselben schliessen dürfen – nicht zu gedenken, dass jedes dieser Kräuter immer etwas Eigenthümliches von Bitterkeit, auch wohl noch einen andern Beigeschmack besitzt, was ohne innere Verschiedenheit der Arzneiwirkung nicht gedacht werden kann, die jedoch kein menschlicher Verstand aus dem blossen Geschmacke errathen kann.

Auch folgt aus jener Behauptung, wenn wir von Bitterkeit auf magenstärkende Wirkung zu schliessen thörigt genug seyn wollten, lauter Ungereimtheit und Unsinn. Denn warum sollten dann (sie sind ja bitter genug!) nicht eben so gut das Ohrschmalz, die Galle der Thiere, die Squille, der Lerchenschwamm, die Staphisagria, die Krähenaugen, die Ignazbohne, die[16] Koloquinte, das Elaterium u.s.w. tonische, Magenstärkende Arzneien seyn, wovon doch mehre den Menschen in mässigen Gaben um's Leben zu bringen im Stande sind?

So blind verkannt, und auch so mit andern bittern Pflanzen für gleichbedeutend angesehen ward von der gemeinen Medicin auch die Bitterklee-Zottenblume, ein Kraut, was schon in seinem merkwürdigen Aeussern, seinem Standorte und selbst in seinem eignen bittern Geschmacke von allen andern bittern Gewächsen in der Natur abweicht. Daher sind auch in der That seine wahren, reinen, eigenthümlichen Arzneiwirkungen und die krankhaften Symptome, die es im gesunden menschlichen Körper hervorbringt, wodurch es ähnliche, natürliche Krankheitszustände (homöopathisch) heilen kann, so besonders und so sehr von denen jedes andern, bittern Krautes verschieden, dass es lächerlich wäre, dieses Kraut mit den übrigen bittern Kräutern für gleichbedeutend zu halten.

Wie von andern bittern Kräutern fabelt die gemeine Medicin auch von einer Gicht vertreibenden Kraft des Bitterklees, ohne auf den unausbleiblichen Nachtheil und die Lebensverkürzung1 zu achten, welche der anhaltende Gebrauch solcher unpassenden Arzneien in dergleichen Fällen nach sich gezogen hat. Auch weiss man selbst nicht genau, was man unter dem vieldeutigen Worte Gicht verstehen soll, da man eine Menge sehr verschieden schmerzhafter, von mehrerlei Nebensymptomen begleiteter Glieder- und Gelenk-Krankheiten mit einem und demselben Namen bezeichnet.[17]

Und so soll, wie die nichts unterscheidende, gemeine Medicin uns vorgaukelt, der Bitterklee noch eine Menge andrer pathologischen (nie in der Natur auf gleiche Art erscheinenden) Krankheiten geheilt haben, und dennoch waren, wenn man die sogenannten Beobachtungen selbst ansieht, noch 20, 30, 50 andre wirksame Mittel daneben gebraucht oder dazu gemischt worden, um die Unwahrheit der Behauptung, Bitterklee habe geholfen, recht handgreiflich zu machen. Selbst wenn es in einigen Krankheitsfällen, wie höchst selten, allein gebraucht, auch allein zu helfen schien, so ist selbst dann nichts Nachahmungswürdiges daraus zu lernen, da es nicht aus einleuchtenden Gründen, sondern auf's Gerathewohl gegeben ward, und der angeblich geheilte Krankheitsfall, wie jeder andre, einzeln in der Natur dasteht, daher ganz genau sich nie wieder so ereignet, folglich nie wieder zu heilen vorkömmt.

Bloss die genaue Kenntniss der reinen, eigenthümlichen krankhaften Einwirkungen der einzelnen Arzneistoffe auf das gesunde Befinden des Menschen lehrt uns untrüglich, welchen, auch nie vorher erschienenen Krankheitszuständen ein Arzneistoff, nach Symptomen – Aehnlichkeit passend ausgewählt, als unfehlbares Heilmittel entgegen zu setzen sey, um sie zu überstimmen und dauerhaft auszulöschen.

Den kleinsten Theil eines Tropfens des unverdünnten Saftes habe ich als eine, in jedem Falle genügende Gabe zu homöopathischem Gebrauche gefunden; fernere Anwendung wird vielleicht zeigen, dass für zärtliche Personen oder Kinder auch eine weitere Verdünnung nöthig seyn wird.[18]

Bitterklee.

(Schwindel beim Bücken und wieder Aufrichten).

Beim Lehnen des Kopfes auf die Seite, dumpfes Kopfweh.

Spannender Kopfschmerz um den ganzen Scheitel.

In beiden Augenlidern ein Fippern, und ein Drücken auf beiden Augäpfeln, was sich aber bald nach dem Essen wieder legt.

5. Spannen in der Nasenwurzel.

Er schnaubt früh Blut aus der Nase.

Spannen in den Kinnbacken.

Ein Brummen in den obern Zähnen, was sich durch Beissen nicht vermehrt.

Drücken oben im Gaumen.

10. Beim Gähnen und Husten Empfindung, als wäre die linke Seite des Gaumens gelähmt.

Leeres Aufstossen.

Nach dem Essen Wüstheit im Kopfe.

Kälte-Empfindung im Unterleibe, besonders beim Aufdrücken mit der Hand.

Beim Aufstehen früh aus dem Bette, Kältegefühl im Unterleibe; es läuft ihm auch kalt über den Rücken und über die Seite, wie Schauder bei Anhörung einer grausigen Geschichte.

15. Spannung und Drücken in einem Theile des Unterleibes.

(Im Schamberge ein spannend drückender Schmerz, beim Gehen und Sitzen).

Starker Druck im Schoosse, wie im Samenstrange, der auch bei Berührung schmerzhaft ist.

Zurückgehaltener Stuhl.

Zwei Tage lang verstopfter Leib.[19]

20. Oefteres Drücken auf der linken Brustseite, wie von Blähungen.

Im Kreuze ein zusammenziehender Schmerz, später Abends, wie ein Druck mit dem Daumen drauf und, wenn es schlimmer wird, kriebelt's drin.

Abends Steifigkeit im Nacken.

Müdigkeit und Abgespanntheit (sogleich).

Während des Schlafs Röthe und Hitze im Gesichte; er wacht auf und schreit: Da! Da! und weist mit dem Finger, und schläft wieder ein.

25. Schauder, früh, im Rücken, wie von Anhörung grausiger Erzählungen, nicht wie Frost.

Frostgefühl, vorzüglich in den Fingern.

Schweiss von Abend bis früh.

Schweiss Abends, gleich nach dem Niederlegen.[20]

Beobachtungen Andrer.

Benommenheit des Kopfs, im Zimmer, wie Düsternheit; die Gedanken folgen schwerer, ober sich gleich auf alles besinnen kann; aber im Freien ist's ihm weit leichter und freier (n. 2 St.) (Carl Franz, in einem Aufsatze).

Dumm im Kopfe (n. 17 St.) (A.F. Haynel, in einem Aufsatze).

Drücken im vordern Theile der Stirne von innen heraus (n. 21/2 St.) (Franz Hartmann, in einem Aufsatze).

An der linken Schläfe ein anhaltendes Drücken, mit untermischten, scharfen Stichen (Ders. a.a.O.).

(5) Drückender Kopfschmerz, heftiger in der freien Luft (n. 12 St.) (S. Gutmann, in einem Aufsatze).

Drückender Schmerz in der rechten Kopfseite (n. 1/4 St.) (Ders. a.a.O.).

Ein von oben herabdrückendes Pressen im Kopfe, welches während starken Aufdrückens mit der Hand nachlässt, dann aber wiederkömmt – viele Stunden lang (n. 51/2 St.) (Hartmann, a.a.O.).

Drückender Kopfschmerz, der sich beim Auf- und Absteigen der Treppe noch mehr verschlimmert, wobei es ihm deuchtet, als ob ein schweres Gewicht auf dem Gehirne läge, welches an der Stirne herausdrückte (n. 51/2 St.) (Ders. a.a.O.).

Drückender Kopfschmerz über der rechten Stirnseite, beim Auflegen der flachen Hand sogleich vergehend (n. 21/2 St.) (Gutmann, a.a.O.).

(10) Kopfweh in den Schläfen, als wenn sie von beiden Seiten zusammengepresst würden, welches während des Zusammendrückens mit der Hand nachliess, dann aber wieder kam (J. Chr. Dav. Teuthorn, in einem Aufsatze).

Kopfweh, wie Zusammenpressen auf beiden Seiten, und zugleich einige Stiche im Hinterhaupte (Ders. a.a.O.).

[21] Anhaltende Schwere des Kopfs (sogleich) (Gutmann, a.a.O.).

Schwere, mit Drücken, im ganzen Kopfe, zuweilen auch heftige Stiche im linken Stirnhügel – ein Kopfschmerz, der sich ganz verliert, wenn man den Kopf auf die Seite legt (Hartmann, a.a.O.).

Stumpf drückender Schmerz in der Stirne von innen heraus, mehre Stunden lang (n. 27 St.) (Haynel, a.a.O.).

(15) Von beiden Seiten zusammenpressendes Kopfweh im Scheitel, nebst Empfindung beim Treppensteigen, als drückte bei jedem Tritte ein Gewicht auf das Gehirn (n. 2 St.) (W.E. Wislicenus, in einem Aufsatze).

Drückend betäubendes Kopfweh, welches am meisten die Stirne einnahm, in Ruhe und Bewegung (n. 1/2 St.) (Fr. Chr. Langhammer, in einem Aufsatze).

Drückend ziehender Kopfschmerz in der Stirne, gleich über der Nasenwurzel (n. 2 St.) (Franz, a.a.O.).

Ziehender Schmerz im rechten grossen Hirnlappen, von unten nach oben, der sich im Hinterkopfe endet (n. 4 St.) (Haynel, a.a.O.).

Ziehender Kopfschmerz in der rechten Stirnseite (n. 31/2 St.) (Ders. a.a.O.).

(20) Ziehendes Kopfweh in der Stirne (Franz, a.a.O.).

Ziehendes, inneres Kopfweh längs dem linken Seitenbeine (Ders. a.a.O.).

Klemmendes Ziehen an der Seite des Hinterhauptes (Ders. a.a.O.).

Beim Sitzen, Ziehen im Hinterkopfe (n. 2 St.) (Ders. a.a.O.).

Zuckendes Kopfweh oben im Scheitel, besonders nach dem Bücken (n. 5 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

(25) Einzelne Stiche in der linken Seite des Gehirns nach dem Scheitel zu (n. 2 St.) (A.F. Möckel, in einem Aufsatze).[22]

Einzelne Stiche in der Stirne nach dem Scheitel zu (n. 6 St.) (Ders. a.a.O.).

Gefühl von Wundheitsschmerz in der linken Schläfehaut, bei Berührung (n. 26 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Nagendes Kopfweh äusserlich auf dem Scheitel (n. 16 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Brennen in der Kopfhaut über der rechten Stirnseite (n. 7 St.) (Gutmann, a.a.O.).

(30) Brennen über dem linken Augenbraunbogen, (Ders. a.a.O.).

Brennende Stiche in der Stirne, weniger am Haarkopfe, bei Hitze des Gesichts, ohne erhöhete Wärme des übrigen Körpers (n. 12 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Stichartiges Reissen an der rechten Stirnseite, nahe an der Schläfegegend (n. 11/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Sichtbares, doch nicht schmerzhaftes Zucken in den Gesichtsmuskeln, besonders der rechten Seite, stärker in der Ruhe, als im Gehen (n. 61/2 St.) (Möckel, a.a.O.).

Trübheit der Augen, bloss in der freien Luft (n. 6 St.) (Ders. a.a.O.).

(35) Beim Nachdenken im Lesen, öfteres Schwarzwerden vor den Augen (n. 8 St.) (Ders. a.a.O.).

Flackern vor den Augen, so dass alle Gegenstände in hüpfender Bewegung erscheinen – 4 Minuten lang (n. 4 St.) (Ders. a.a.O.).

Verengerte Pupillen (n. 3/4, 1 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Erweiterte Pupillen (n. 41/2 St.) (Ders. a.a.O.).

Brennendes Spannen über dem linken obern Augenlide, was bei Berührung verging (Gutmann, a.a.O.).

(40) Drücken auf einem kleinen Punkte im Auge, gleichsam wie in der Krystalllinse, mit der Empfindung wie Schwindel oder Uebergehen der Augen oder Verdrehung (Schielen) derselben,[23] doch ohne Verdunkelung der Sehkraft (im Sitzen) (Franz, a.a.O.).

Empfindung innerhalb des linken untern Augenlides, als wenn ein nicht ganz harter Körper darunter läge (n. 41/2 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Stumpfe Stiche in den Augäpfeln (Franz, a.a.O.).

In den Augen Empfindung, wie von Geschwulst der Augenlider, oder einem Gerstenkorne daran, beim ruhig Halten der Augenlider (Ders. a.a.O.).

Reissende Stiche in den innern Augenwinkeln, wobei die Augen voll Wasser laufen (n. 12 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

(45) Von Zeit zu Zeit Thränen der Augen (Gutmann, a.a.O.).

Zuweilen Erstarren des einen oder des andern Augenlides, wie tonischer Krampf, dass er es nicht bewegen Kann (Franz, a.a.O.).

Hässlicher, Ekel erregender Geruch, wie von faulen Eiern, vor der Nase, er mochte nun im Zimmer oder in der freien Luft seyn, 1/4 Stunde lang (n. 9 St.) (Möckel, a.a.O.)

Anhaltendes Klingen des rechten Ohres, welches, wenn das Ohr inwendig gerieben wird, zwar aufhört, doch gleich wieder kömmt (n. 4 St.) (Ders. a.a.O.).

Es war im rechten Ohre, als wenn er lauten hörte (sogleich) (Haynel, a.a.O.).

(50) Erst im rechten, dann im linken Ohre einige feine Stiche (Ders. a.a.O.).

Stumpfe Stiche durch das Ohr in den Kopf hinein und in den Gesichtsmuskeln derselben Seite, unter dem Auge (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Kleine, schnell auf einander folgende Stiche im linken innern Ohre (n. 71/2 St.) (Möckel, a.a.O.).

Zwängen im rechten und linken Ohre (C.G. Hornburg, in einem Aufsatze).

Jücken im Innern des rechten Ohres, 3 Tage lang (Gutmann, a.a.O.).

(55) Kältegefühl im innern Ohre, gleich als wäre ihm[24] Wasser hineingekommen (n. 1 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Beim Schnauben Brausen im linken Ohre, gleich als ob Luft durch dasselbe herausführe (n. 26 St.) (Ders. a.a.O.).

Leises Schwirren vor den Ohren, wie von Heimchen (n. 48 St.) (Ders. a.a.O.).

Stechendes Reissen an der hintern Seite der Ohrknorpel und an den Warzenfortsätzen (n. 14. St.) (Ders. a.a.O.).

Schmerzhafter Klamm in den rechten Backenmuskeln, in der Ruhe (Hartmann, a.a.O.).

(60) Ausgetrocknete, aufgesprungene Lippen, ohne Durst und ohne fühlbare Hitze (n. 3 St.) (Möckel, a.a.O.).

Stichartiges Reissen im linken Oberkiefer, bei Ruhe und Bewegung (n. 2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Flüchtiger, höchst feiner Stich an der rechten Seite des Halses (n. 1 St.) (Haynel, a.a.O.).

Schwerheitsgefühl in den Halsmuskeln; er muss den Hals hinterbeugen (Hornburg, a.a.O.).

Klammartiger, in einen Stich endigender Schmerz in den rechten Halsmuskeln, der nach Berührung verging, dann aber wiederkam (n. 23/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

(65) Beim Bewegen des Halses, Steifigkeits-Empfindung der Nackenmuskeln (n. 9 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Reissender Druck im Nacken (n. 8 St.) (Ders. a.a.O.).

Beim Gehen im Freien, Schmerz in den Nackenmuskeln, wie verdrückt, lähmig und spannend, wie nach langer Rückbeugung (n. 6 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Ziehende Steifigkeits-Empfindung im Nacken, mit Eingenommenheit des Hinterhaupts (Franz, a.a.O.).

Feine Stiche in der untern Fläche der Zunge, welche bei ihrer Bewegung vergingen (n. 3/4 St.) (Gutmann, a.a.O.).

(70) Trockenheit des Gaumens, welche beim Schlingen[25] ein Stechen verursacht, ohne Durst und mit gehörigem Speichel im Munde (n. 1 St.) (Franz, a.a.O.).

Trocken und zugleich so rauh im Schlunde, dass ihm das Verschlingen des Speichels schwer wird, zwei Tage lang sich vermehrend (Gutmann, a.a.O.).

Gefühl von Trockenheit im Halse (n. 20 Minut.) (Haynel, a.a.O.).

Von früh an Trockenheit im Schlunde, zwei Tage lang (Gutmann, a.a.O.).

Vermehrte Speichelabsonderung (sogleich) (Haynel, a.a.O.).

(75) Speichel läuft ihm im Munde zusammen, ohne Uebelkeit (n. 8 Minut.) (Ders. a.a.O.).

Wasser läuft ihm im Munde zusammen, mit Uebelkeit (n. 11/4 St.) (Ders. a.a.O.).

Anhaltender Stich in der Kehle, vorne am Luftröhrkopfe, bloss beim Schlingen, was dadurch verhindert wird (u. 8 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Bitter süsslicher Geschmack im Munde (n. 2 St.) (Franz, a.a.O.).

Butterbrod schmeckt ihm nicht; bloss zu Fleisch hat er Appetit und es schmeckt ihm (Hornburg, a.a.O.).

(80) Ob er gleich keinen Hunger hat, so schmeckt es ihm dennoch, wie gewöhnlich, und er isst fast noch mehr (Franz, a.a.O.).

Nach dem Essen Vermehrung des Kopfschmerzes, wie schmerzhafte Eingenommenheit desselben (Ders. a.a.O.).

Nach dem Essen, ziehender Schmerz in der Gegend des Herzens (Haynel, a.a.O.).

Nach dem Mittagsessen, Drücken auf der Brust (Franz, a.a.O.).

Leeres Aufstossen (sogleich) (Hartmann, a.a.O.).

(85) Oefteres, leeres Aufstossen (sogleich n. 1/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Oefteres Schlucksen (n. 43/4 St.) (Ders. a.a.O.).[26]

Schnell vorübergehende Uebelkeit, ohne Aufstossen (n. 10 St.) (Möckel, a.a.O.).

Plötzlich entstehende, 1/3 Stunde dauernde Hitze im Magen; hierauf heftiger Hunger (n. 3 St.) (Ders. a.a.O.).

Nach Drücken im Magen, eine Kälteempfindung in der Speiseröhre herauf, mit starker Uebelkeit, 20 Minuten lang (n. 101/2 St.) (Ders. a.a.O.).

(90) Schnell entstandner, eine halbe Stunde dauernder Heisshunger, der nach wenigem Essen aufhört (n. 5 St.) (Ders. a.a.O.).

Grosse Neigung zum Erbrechen, verbunden mit schmerzhaftem Wurgen und Zusammenziehen im Magen, doch ohne Aufstossen (n. 101/2 St.) (Ders. a.a.O.).

Zusammenziehendes Gefühl im Magen (n. 1/4 St.) (Hornburg, a.a.O.).

Ein druckartiges Kneipen in der Gegend des Magens, was sich langsam nach dem Mastdarme zusenkt und nach Abgang einiger Blähungen verschwindet, kurz nachher aber wieder kömmt, zum Stuhle zwingt und sich dann verliert (n. 1/2 St.) (Hartmann, a.a.O.).

Ein immerwährendes Knurren in der Magengegend, wie oft bei Leerheit des Magens zu entstehen pflegt, bei nicht leerem Magen (n. 2 St.) (Ders. a.a.O.).

(95) Stechender Schmerz unter den kurzen Ribben, im Sitzen, durch Ein- und Ausathmen ungeändert, vom äussern Aufdrücken mit der Hand auf einen Augenblick zu vertreiben (n. 3 St.) (Teuthorn, a.a.O.).

Drückendes Schneiden in der Unterribbengegend (n. 8 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Wundheitsschmerz der äussern Bauchbedeckungen beim Berühren und Reiben der Kleider, gleich als wären sie mit Blüthchen besetzt (n. 72 St.) (Ders. a.a.O.).

Wundheitsschmerz in der Haut des Oberbauchs, beim Liegen, wie bei Bewegung, doch beim[27] Bücken am schlimmsten (n. 2 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Lang anhaltendes Kneipen in der Gegend des Nabels, was sich wie ein Gewicht nach dem Unterbauche zusenkt, und nach Abgang von Blähungen vergeht (n. 1/2 St.) (Hartmann, a.a.O.).

(100) Kneipen im Unterbauche (n. 1/2 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Blähungen gehen im Unterleibe herum, wobei es ihm ganz weichlich ist (Hamburg, a.a.O.).

Hörbares Kollern in den Gedärmen (nach dem Essen) (Ders. a.a.O.).

Den ganzen Tag hindurch, Aufgetriebenheit des Unterleibes und Vollheit desselben, wie von Ueberladung mit Essen, bei unvermindertem Appetite; dabei Empfindung, wie von eingeklemmten Blähungen und öfters vergeblichem Drängen zum Blähung-Lassen; Abends ward die Vollheit des Unterleibes durch Tabakrauchen sehr vermehrt (Teuthorn, a.a.O.).

Auftreibung des Unterleibes (n. 14 St.); zwei Stunden drauf, häufig abgehende Winde (Möckel, a.a.O.).

(105) Ein schneidender Schmerz fährt plötzlich vom Rückgrat aus durch den Unterleib (n. 12 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Im Gehen, ein anhaltender, scharfer Stich in der linken Unterbauchseite, welchem, beim ruhig Stehen, kleine, schnelle, ruckartige folgen (n. 12 St.) (Franz, a.a.O.).

Schnelles Stechen in der Unterbauchseite, im Sitzen; während der Berührung verschwindet's, kehrt aber gleich wieder zurück (Ders. a.a.O.).

Muskelzucken in der rechten Lende (im Sitzen) (n. 3 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Zerschlagenheitsschmerz der linken Lende in der Nierengegend, Abends, beim ruhig Sitzen (Franz, a.a.O.).[28]

(110) In der linken Seite des Unterbauchs erschütternde, zuckende, schnelle Stiche im Sitzen (Ders. a.a.O.).

Buttelnde Bewegungen in der rechten Seite des Unterleibes, mit Hitzgefühl am ganzen Unterleibe und innerer Empfindung, als wenn Durchfall entstehen sollte, in Ruhe und Bewegung (n. 1/2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Bei vorgebeugtem Körper, Drücken in den Drüsen um den Bauchring herum (Franz, a.a.O.).

Unter Drängen im Mastdarme zum Stuhle, ein Kneipen im Unterbauche (Ders. a.a.O.).

Empfindliches Jücken im innern Mastdarme (n. 13 St.) (Möckel, a.a.O.).

(115) Zücken am After (Gutmann, a.a.O.).

Verhaltung des Stuhls, 32 Stunden lang; dann Abgang harten Kothes (Wislicenus, a.a.O.).

Stuhlverhaltung den ersten Tag, den zweiten aber, unter schwierigem Abgang eines harten Stuhls, ziehend kneipende Schmerzen im Unterbauche (Franz, a.a.O.).

Stuhlverhaltung den ersten Tag und erst am dritten, zweimaliger, leichter Stuhlabgang (Ders. a.a.O.).

Bauchkneipen, und drauf ein nicht ganz harter Stuhl, welcher mehre Stunden zeitiger, als gewöhnlich erfolgte2 (n. 1/4 St.) (Gutmann, a.a.O.).

(120) Bauchkneipen, und gleich drauf harter Stuhlgang (Ders. a.a.O.).

Oefteres Drängen zum Harnen, mit wenigem Urinabgange (n. 4, 91/2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Starker Begattungstrieb, ohne Phantasie-Erregung und ohne Ruthesteifigkeit (n. 5 St.) (Ders. a.a.O.).

Schmerzhaftes Zucken im rechten Hoden, stärker in Ruhe (n. 61/2 St.) (Möckel, a.a.O.).[29]

Beide Hoden sind heraufgezogen, doch der rechte mehr (n. 11/2 St.) (Ders. a.a.O.).

(125) An der rechten Seite des Hodensacks, drückend ziehend schneidender Schmerz, oder als würde er an der einen Seite eingeklemmt (n. 14 St.) (Hornburg, a.a.O.).

Anhaltende, brennende Stiche am Hodensacke und an der Schambeinvereinigung (n. 11/2 St.) (Haynel, a.a.O.).

In der linken Seite des Hodensacks, feine Stiche (n. 3 St.) (Wislicenus, a.a.O.).


Niessen ohne Schnupfen (n. 61/2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Starker Fliessschnupfen, den ganzen Tag; es lief ihm unwillkührlich aus der Nase (Gutmann, a.a.O.).

(130) Beim Fliessschnupfen schien ihm die Nase verstopft zu seyn, ob er gleich gehörige Luft durch dieselbe hatte (n. 21/2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Kriebelndes Kitzeln, öfters wiederkehrend, im Kehlkopfe (n. 15 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Heiserkeit (Joh. Francus, Trifolii fibrini historia, Francofurti 1701).

Rauhe Sprache (Gutmann, a.a.O.).

Beim Sprechen ist die Stimme rauh, fast heischer und dabei die Ohren so verstopft, als wenn sich etwas vorgeschoben hätte (n. 3 St.) (Langhammer, a.a.O.).

(135) Beschleunigtes Athemholen, selbst im Stehen, mit vermehrtem Pulse und Röthe und Hitze im Gesichte (n. 2 St.) (Teuthorn, a.a.O.).

Krampfhafte Verengerung des Kehlkopfes; die Anstrengung, um Luft einzuziehen, reizte zum Husten, 1/8 Stunde lang (n. 9 St.) (Möckel, a.a.O.).[30]

Flüchtiger Stich in der rechten Brust (n. 11/4 St.) (Haynel, a.a.O.).

Bloss bei Bewegung heftige Stiche in der Brust (n. 31/2 St.) (Ders. a.a.O.).

Stumpf stechender Schmerz in der Brust, in der Gegend des Herzens und an derselben Stelle auf der rechten Seite, der beim Aufdrücken und Anspannen der Theile sich vermehrt (n. 211/2 St.) erst nach 26 Stunden kam er mehre Stunden anhaltend wieder (Ders. a.a.O.).

(140) Heftiger, anhaltender Stich in der Gegend des Herzens; beim Anhalten des Athems wurden der Stiche mehre (n. 15 St.) (Ders. a.a.O.).

Bohrendes Stechen in der linken Brust, im Sitzen und bei Bewegung, doch beim Ein–und Ausathmen heftiger (n. 31/2 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Auf der linken Brust, dicht am Schlüsselbeine, lauge, feine Stiche, beim Einathmen (n. 11/2 St.) (Hartmann, a.a.O.).

Mit untermischten Stichen, anhaltendes Drücken auf der linken Brust, beim Ein- und Ausathmen gleich (n. 11/2 St.) (Ders. a.a.O.).

Druck, nebst einzelnen scharfen Stichen, auf dem Brustbeine (n. 12 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

(145) Auf beiden Brustseiten, ein Zusammenpressen, mit scharfen Stichen, durch Einathmen sehr verstärkt (n. 9 St.) (Ders. a.a.O.).

Zusammenraffender Schmerz von beiden Seiten der Brust, mit scharfen Stichen (n. 12 St.) (Ders. a.a.O.).

Es presst ringsum die Brust zusammen, im Sitzen, Gehen und Stehen; eine sehr unangenehme, ängstliche Empfindung (n. 61/2 St.) (Haynel, a.a.O.).

Engbrüstigkeit (J. Francus, a.a.O.).

Pochen in der linken Brust, beim Ein- und Ausathmen anhaltend, doch bloss im Liegen (n. 14 St.) (Gutmann, a.a.O.).[31]

(150) Ziehender Schmerz in der rechten Brust, nach der Achselhöhle zu (n. 11/2 St.) (Haynel, a.a.O.).

Beim gebückt Sitzen, Wehthun der Brust, wie zerschlagen (Franz, a.a.O.).

Jückender Stich in den linken falschen Ribben, beim Ein–und Ausathmen anhaltend (n. 21/2 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Zerschlagenheitsschmerz im Kreuze, meist beim ruhig Sitzen, der bei Berührung verschwindet (Franz, a.a.O.).

Zerschlagenheitsschmerz des Kreuzes beim ruhig Sitzen, Abends (Ders. a.a.O.).

(155) Drückender Schmerz im Kreuze, beim Bücken (Gutmann, a.a.O.).

Beim Bücken, im Kreuze ziehend drückender Schmerz (Franz, a.a.O.).

Beim jedesmaligen Bücken, drückender Schmerz über dem Kreuzbeine (n. 8 St.) (Haynel, a.a.O.).

Heraufziehend drückender Kreuzschmerz, im Sitzen (Franz, a.a.O.).

Muskelzucken in den rechten Rückenmuskeln (n. 11 St.) (Gutmann, a.a.O.).

(160) Im Sitzen, Schmerz neben den untern Rückenwirbeln, wie dumpfes Ziehen, beim Vorbücken des Körpers (Franz, a.a.O.).

Scharfes Kneipen neben dem Rückgrate, in der Gegend der Schulterblätter (n. 24 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Stumpfes, bohrendes Stechen am linken Schulterblatte, nach dem Rückgrate herüber (Hornburg, a.a.O.).

Gefühl einer Schwere zwischen den Schulterblättern, im Gehen, er muss sich immer vor- und rückwärts biegen, um es zu lindern (Ders. a.a.O.).

Höchst schmerzhaftes Reissen zwischen den Schulterblättern herab, besonders beim Tiefathmen im Sitzen verschwindend, beim Gehen sogleich zurückkehrend; in der Ruhe blieb eine Wundheitsempfindung zurück (Ders. a.a.O.).[32]

(165) Oben auf der Achsel, eine brennend kratzige Empfindung (Franz, a.a.O.).

Viele feine Stiche in der rechten Achselhöhle, nach der Brust zu (n. 71/2 St.) (Möckel, a.a.O.).

Feine Stiche fahren in der Achselgrube hin, beim Bewegen des Arms (n. 4 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Schmerzhaftes, sichtbares Zucken im linken Arme, stärker in der Ruhe (n. 61/2 St.) (Möckel, a.a.O.).

Stiche im dreieckigen Muskel, am Oberarmgelenke (Franz, a.a.O.).

(170) Im Oberarme schnelles, klammartiges Reissen, im Sitzen (Ders. a.a.O.).

Muskelzucken im rechten Oberarme (n. 24 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Zucken der Muskeln am rechten Oberarme (n. 161/2 St.) (Haynel, a.a.O.).

Wiederholtes, krampfhaftes Ziehen im innern linken Unterarme; zuletzt werden die vier Finger unwillkührlich eingebogen, der Arm selbst aber krampfhaft steif, welcher auch mit aller Anstrengung nicht bewegt werden konnte (n. 81/2 St.) (Möckel, a.a.O.).

Klammartiger Schmerz in den Muskeln des linken Unterarmes, welcher bis zum linken Handteller zog, fast wie Lähmung (n. 2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

(175) Klammartiges Drücken im Unterarme, gleich bei der Ellbogenbeuge, welches beim Berühren verschwindet, aber gleich wiederkömmt (Franz, a.a.O.).

Scharfe Stiche unter dem Ellbogen und am Handgelenke (n. 12 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Klammartiger Druck am rechten Handgelenke und auf der Mittelhand, in Ruhe und Bewegung (n. 13/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Stechender Schmerz in der linken Handwurzel (n. 1/2 St.) (Haynel, a.a.O.).

Lähmiges Reissen in den Handgelenken, vorzüglich[33] beim Bewegen derselben (n. 2 St.) (Ders. a.a.O.).

(180) Beim Schreiben und bei Bewegung der Hand, ein ziehender Schmerz, welcher bei Ruhe der Hand vergeht (n. 2 St.) (Franz, a.a.O.).

Klammartiges Ziehen auf den Daumenmuskeln des Handrückens (Ders. a.a.O.)

Stechendes Kneipen an der äussern Seite des hintern Daumengliedes (n. 3 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Klammartiger Druck am rechten Daumenballen (n. 5 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Ein Stich aus dem rechten Daumen und Zeigefinger heraus (n. 11/2 St.) (Haynel, a.a.O.).

(185) Schmerzhaftes Zucken im linken vierten Finger (n. 9 St.) (Ders. a.a.O.).

Klammartiger Schmerz am linken Zeigefinger, mehr auswärts, welcher bei Bewegung verging (n 23/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

An den hintersten Fingergelenken feine Stiche, durch Bewegung etwas beschwichtigt (n. 3 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Schnell fahrende Stiche in den Gesässmuskeln der rechten Seite (n. 7 St.) (Ders. a.a.O.).

Zuckende Stiche am obern Rande des linken grossen Hinterbackenmuskels (Franz, a.a.O.).

(190) Stechend zusammenziehender Schmerz am Hüftgelenke, um die Pfanne herum, bloss im Gehen (n. 3 St.) (Teuthorn, a.a.O.).

Beim Gehen und Stehen sehr empfindliche, feine Stiche im rechten Hüftgelenke (n. 13 St.) (Möckel, a.a.O.).

Beim Sitzen, ein viermaliges, krampfhaftes Emporwerfen des ausgestreckten, rechten Ober- und Unterschenkels, beim Stehen aber, oder wenn er im Sitzen das Knie an sich zog, nicht bemerkbar (n. 8 St.) (Ders. a.a.O.).

Beim Ruhigsitzen, Abends, ein ziehender Zerschlagenheitsschmerz an der äussern Seite des[34] Oberschenkels, des Kreuzes und der linken Lende, in der Nierengegend (Franz, a.a.O.).

Vorne auf dem Oberschenkel, ein klammartiges Ziehen, im Sitzen (n. 2 St.) (Ders. a.a.O.).

(195) Klammartig ziehende Zerschlagenheitsschmerzen auf den Röhrknochen der Oberschenkel, mit Hitzgefühl im Rücken und dem ganzen Oberkörper, meist im Sitzen (Ders. a.a.O.).

Auf beiden Oberschenkeln, ein tauber, spannend drückender Zerschlagenheitsschmerz, im Gehen und Sitzen (Ders. a.a.O.).

Ein Fippern der Muskeln des linken Oberschenkels.(Haynel, a.a.O.).

Heftiger, brennender Stich an der vordern Seite des linken Oberschenkels, etwas über dem Knie, im Sitzen (n. 15 St.) (Ders. a.a.O.).

Oben an der innern Seite des Oberschenkels, ein absetzendes Kneipen, mit Glucksen, wie von etwas Lebendigem, am stärksten im Sitzen (n. 5 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

(200) Spannen, mit Stichen, an der hintern Seite des Ober- und Unterschenkels, in der Nähe des Kniees (n. 10 St.) (Ders. a.a.O.).

Stumpfe Stiche an den Kniescheiben heraus, mit Hitzgefühl in den Knieen (n. 12 St.) (Ders. a.a.O.).

Verrenkungsschmerz am Kniegelenke, nach innen zu, in Ruhe und Bewegung (n. 3/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Ziehen in der rechten Kniekehle durch die Wade, im Stehen und Sitzen (Franz, a.a.O.).

Scharfe Stiche unter dem Knie (n. 12 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

(205) Jückender, bohrender Stich im rechten Kniegelenke der innern Seite, in Bewegung und Ruhe (n. 111/2 St.) (Gutmann, a.a.O.).

Ein nicht eben schmerzhaftes Zucken im linken Unterschenkel, stärker in der Ruhe, als im Gehen (n. 61/2 St.) (Möckel, a.a.O.).[35]

Zitternde Empfindung in beiden Waden, eine viertel Stunde lang, heftiger beim Sitzen, als beim Stehen (n. 2 St.) (Ders. a.a.O.).

Im Ruhigsitzen, ein klammartiges Ziehen aufwärts in der äussern Seite des linken Unterschenkels (Franz, a.a.O.).

Auf dem Schienbeine ein scharfer Druck (Ders. a.a.O.).

(210) In der Ruhe stumpfe, pulsirende Stiche unter der Mitte des Schienbeins, welche bei Bewegung vergehen, in der Ruhe aber wieder kommen (n. 2 St.) (Ders. a.a.O.).

Klammartiger Schmerz in den Muskeln des rechten Unterschenkels, der von unten nach oben hinzog, wie Lähmungsschmerz (n. 21/2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Scharfe Stiche in der Mitte des Schienbeins, nebst zuckendem Zusammenraffen, gleich als hätte er den Fuss lange in einer beschwerlichen Lage gehalten (in der Ruhe) (n. 2 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Im Gehen ein Verrenkungsschmerz, bald am linken, bald am rechten Unterschenkel, nahe beim innern Fussknöchel (n. 71/2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Beim Gehen im Freien, ein Verrenkungsschmerz am linken Unterschenkel, von einem Fussknöchel zum andern (n. 101/2 St.) (Ders. a.a.O.).

(215) Schneiden an beiden äussern Fussknöcheln, in der Ruhe, was in Bewegung verging (n. 12 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Brennendes Stechen über dem Fussgelenke beider Füsse, im Gehen (n. 11/2 St.) (Haynel, a.a.O.).

Anhaltend, ätzend fressender Schmerz auf einer sehr kleinen Stelle, zwischen dem äussern Knöchel und der Achillsenne des rechten Fusses, mehrmals wiederkehrend, im Sitzen; bei Bewegung erneuert er sich (n. 14 St.) (Ders. a.a.O.).[36]

In der rechten Ferse stechender Schmerz (n. 23/4 St.) (Ders. a.a.O.).

Grosse Stiche in den Fusssohlen, beim Gehen (n. 31/2 St.) (Möckel, a.a.O.).

(220) Nicht eben schmerzhaftes, sichtbares Zucken in verschiednen Theilen zugleich, stärker in der Ruhe, als im Gehen (n. 61/2 St.) (Ders. a.a.O.).

Zuckungen kleiner Theile der Muskeln, an mehrern Stellen des Körpers, zu verschiednen Zeiten (Haynel, a.a.O.).

Stechendes Kneipen bald hie, bald dort am Körper (n. 8 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Mattigkeit in allen Gliedern, bei Ruhe und Bewegung, eine Stunde lang (n. 28 St.) (Möckel, a.a.O.).

Grosse Schwäche des ganzen Körpers; dabei drückender Schmerz über dem Kreuzbeine, beim Stehen, durch Sitzen vermindert (n. 17 St.) (Haynel, a.a.O.).

(225) Beim Gehen, Schwäche des Körpers, nebst Frost über und über (n. 11/4 St.) (Ders. a.a.O.).

(Höchste Schwäche mit Hitze und argem Kopfweh)3 (Schlegel, in Huf. Journ. VII, IV. S. 163).

Lebensthätigkeit übermässig erhöhet, Hastigkeit in allen Bewegungen4 (n. 32 St.) (Möckel, a.a.O.).

Oefteres Gähnen, als ob er nicht ausgeschlafen hätte (n. 2 St.) (Langhammer, a.a.O.).

Geile, lebhafte, unerinnerliche Träume, ohne Samenergiessung (Gutmann, a.a.O.).

(230) Unruhiger Schlaf; er warf sich von einer Seite auf die andere (Ders. a.a.O.).

Lebhafte, unerinnerliche Träume (Langhammer, a.a.O.).

Frostgefühl am ganzen Rumpfe, bei übrigens gleichmässiger Temperatur (n. 81/4 St.) (Haynel, a.a.O.).

[37] Schauder über den obern Theil des Körpers, mit Gähnen (sogleich) (Hartmann, a.a.O.).

Schauder, wie nach einer starken Fussreise (Hornburg, a.a.O.).

(235) Ueberlaufen von äusserm Schauder, ohne innern Frost, besonders an den Unterschenkeln, im warmen Zimmer (n. 3 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

In der warmen Stube, Sträuben der Haare, ohne Frost, 10 Minuten lang (n. 7 St.) (Möckel, a.a.O.).

(Beim Sitzen) Schauder, ohne Frost, über den Rücken, als wenn er sich vor etwas äusserte, oder es ihn vor etwas grauete – ohne nachfolgende Hitze (n. 11/2 St.) Langhammer, a.a.O.).

Kälte im Rückgrate mit Schütteln (n. 4 St.) (Möckel, a.a.O.).

Eiskalte Hände und Füsse, bei übrigens warmem Körper (n. 1/2 St.) (Hartmann, a.a.O.).

(240) Kalte Füsse, 48 Stunden lang (Ders. a.a.O.).

Aufgeschwollene Adern an den Händen und etwas drüber, an den Unterarmen, bei gewöhnlicher Körperwärme, mit eiskalten Füssen (n. 5 St.) (Ders. a.a.O.).

Kälte der Füsse bis in die Nacht; auch im Bette liessen sie sich nicht erwärmen (n. 3 St.) (Teuthorn, a.a.O.).

Kalte Füsse bis an die Knie, als ständen sie im kalten Wasser (Hornburg, a.a.O.).

Frost am ganzen Körper, welcher durch Ofenwärme verging, aber in einiger Entfernung vom Ofen wieder kam, eine halbe Stunde anhaltend (n. 1/4 St.) (Haynel, a.a.O.).

(245) Frost am ganzen Körper, vorzüglich am Rücken, welcher nicht durch Ofen wärme verging (n. 3/4 St.) (Ders. a.a.O.).

Fieberschauder über den ganzen Rücken, als wenn er bei kühler Luft lange entblösst gegangen wäre (n. 1/4 St.) (Langhammer, a.a.O.).[38]

Langsamer Puls, in einer Minute 50 Schläge (n. 11/4 St.) (Ders. a.a.O.).

Hitze der Ohren (n. 3/4 St.) (Haynel, a.a.O.).

Hitzgefühl am Rumpfe, besonders im Rücken, zuweilen mit Kältegefühl gemischt, ohne Durst und ohne Gesichtshitze oder Röthe (n. 8 St.) – mehre Stunden drauf (n. 161/2 St.) Röthe der Wangen (Ders. a.a.O.).

Hitze, besonders im Gesichte; kurz darauf ein allgemeiner Frost, beides ohne Durst (n. 3 St.) (Möckel, a.a.O.).

(250) Gegen Abend, Hitzüberlaufen der Backen (Franz, a.a.O.).

Abends, erhöhete Körperwärme, ohne Durst, mit Freiheit und Leichtigkeit des Geistes (Ders. a.a.O.).

Nach Gehen im Freien, Abends, Hitze ohne Durst und gelinder Schweiss am ganzen Körper (Ders. a.a.O.).

Unangenehmes Hitzgefühl am Rumpfe, besonders auf dem Rücken, sechs Stunden nach dem Froste (n. 7 St.) (Haynel, a.a.O.).

Sehr grosse Hitze über den ganzen Körper, ohne Schweiss und ohne Durst, bei kalten Füssen (n. 23/4 St.) (Hartmann, a.a.O.).

(255) (Unter Verstärkung der Hitze, Irrereden, bei kleinem, schnellem, gereiztem Pulse5) (Schlegel, a.a.O.).

Banges Gefühl um's Herz, als wenn ihm etwas Böses bevorstände und er ein Ungemach auszustehen hätte (n. 1 St.) (Ders. a.a.O.).

Verdriesslich, übelgelaunet und unzufrieden mit sich selbst und mit seiner Lage; Bangigkeit trieb ihn von einem Orte zum andern (n. 16 St.) (Ders. a.a.O.).

Düster, unaufgelegt und verdrossen (n. 1 St.) (Möckel, a.a.O.).

Untheilnehmend an Vergnügungen (n. 12 St.) –[39] eine halbe Stunde drauf, zum Spassmachen aufgelegt (Gutmann, a.a.O.).

(260) Weinerliches Gemüth (Teuthorn, a.a.O.).

Wehmüthige Stimmung; er hängt gern den Gedanken an vergangene, traurige, unangenehme Dinge nach (n. 80 St.) (Wislicenus, a.a.O.).

Er ist lieber für sich allein – obgleich nicht misslaunig – weil er lieber schweigt, als spricht (n. 7 St.) (Hartmann, a.a.O.).

Unlust zur Arbeit (Ders. a.a.O.).

(265) Uebertriebne Fröhlichkeit6 (n. 11 St.) (Hartmann, a.a.O.).

Den ganzen Tag stilles, in sich gekehrtes Wesen, mit Selbstzufriedenheit7 (Langhammer, a.a.O.).

Ruhiges Gemüth; er wusste sich in seine Lage zu finden8 (Ders. a.a.O.).

Fußnoten

1 M.s. W. Cullen's Materia medica, II, S. 79 (Leipz. b. Schwickert 1790).

2 Heilende Nachwirkung des Organismus bei einer Person, die zu Stuhlverhaltung geneigt war und gewöhnlich nicht unter 32, 36 Stunden Leibesöffnung hatte.

3 Bei einem Wechselfieber.

4 Wechselwirkung.

5 Bei einem Wechselfieber.

6 Wechselwirkung.

7 Mehr Heilwirkung.

8 Heilende Gegenwirkung des Organismus.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Reine Arzneimittellehre. Bd. 5, Dresden, Leipzig 21826, S. 14-40.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Reine Arzneimittellehre
Reine Arzneimittellehre
Reine Arzneimittellehre
Reine Arzneimittellehre. 6 Bde.
Reine Arzneimittellehre: Volume 4
Reine Arzneimittellehre, Volume 5 (German Edition)

Buchempfehlung

Weiße, Christian Felix

Atreus und Thyest. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen

Atreus und Thyest. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen

Die Brüder Atreus und Thyest töten ihren Halbbruder Chrysippos und lassen im Streit um den Thron von Mykene keine Intrige aus. Weißes Trauerspiel aus der griechischen Mythologie ist 1765 neben der Tragödie »Die Befreiung von Theben« das erste deutschsprachige Drama in fünfhebigen Jamben.

74 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon