Sechsundzwanzigstes Kapitel

Tanzstunde.

[101] In die Tanzstunde schicke man seine Kinder bereits in möglichst jugendlichem Alter.

Je jünger die Kinder, je gelenkiger sind sie, je anmutsvoller werden sie durch die Tanzstunden werden.

Kinder in jugendlichem Alter in die Tanzstunde zu schicken, hat auch noch den Vorzug, daß sie ungenierter, weniger ängstlich, weit ungezwungener den Vorschriften des Tanzlehrers Folge leisten, auch infolgedessen schneller und besser zum Ziele gelangen, als erwachsene Schüler und Schülerinnen.

Die Tanzstunde soll durchaus nicht nur dem Vergnügen der Kinder dienen, sie soll auf ihre Haltung und Bewegung einen durchaus veredelnden, verbessernden Einfluß ausüben, muß also von diesem Gesichtspunkte aus so ernst genommen werden wie jedes andere Lehrfach.[101]

Quelle:
Kallmann, Emma: Der gute Ton. Berlin 1926, S. 101-102.
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