Ein Gebot der Natur.

[50] Die alten Römer wußten, welche Wohltat sie mit der Errichtung von Thermen, Frigidarien und Gymnasien ihrem Körper antaten – hätten sie in dem rasenden Zug unserer heutigen Zeit gelebt, sie würden sicherlich doppelt so viel Mühe und Geld auf den Erhalt ihrer sterblichen Hülle verwendet haben. Es gibt keine vorteilhaftere Selbstversicherung, keine einbringlichere Rente als: die Gesundheit.


Ein Gebot der Natur

Darum: vor der Tagesarbeit tausend Worte Körperpflege, Atemübungen, Selbstmassage, leichte Gymnastik. Nach einem Bad – vielmehr, nach dem täglichen – zehn Minuten des Ausruhens! Der bescheidene Junggeselle und Chambregarnist sollte ferner, ebenso wie der packardbeschwerte Achtzylindrige, eine freie Stunde zum kräftigen Hallenbad benutzen.

Ihr Wohlbeleibten – liebt den Masseur wie euren Nächsten – er verleiht durch »Händedruck« Knusprigkeit und Kraft! Sehnt euch nach dem plätschernden Schaumbad wie nach den Geheimnissen einer galanten Schäferstunde und nach der kalten Dusche wie nach den Eisgletschern der Bergriesen.

Kraft vergeuden macht göttergleich – doch schöpfet nur aus dem Vollen! Sammlung ist Vorbedingung – »Erntet, ehe ihr sät« – und umgekehrt![50]

Quelle:
Reznicek, Paula von / Reznicek, Burghard von: Der vollendete Adam. Stuttgart 1928, S. 50-51.
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