Also doch: »Herr der Schöpfung!«

[174] (Beim Nachhausegehen.)

Sie: ... also gut – ich will nicht mehr mit der Vergangenheit liebäugeln, Vergleiche mit einem Paris, Tristan oder Casanova ziehen –; ich erkläre mich mit dem Manne des zwanzigsten Jahrhunderts solidarisch – mit seiner Mentalität konform.

Er: Sie haben eingesehen – herrlich –

Sie: Sie aber auch – ein Blick auf und hinter die Kulissen genügte, euer Spiegelbild mißfiel euch selbst – eure Schwächen – ohne aus der Schule plaudern zu wollen – waren zu offensichtlich –

Er: Wir verwandeln sie endlich in Stärken –

Sie: – denen wir uns allzu gern beugen. Trotz Kameradschaftlichkeit und ehrlichem Nebeneinander haben wir wieder Herzklopfen und kalte Hände, wenn ihr den Nelkenstrauß achtlos beiseite legt und uns in die Arme nehmt! – Wir sind trotz Überkultur und »100-Kilometer-Tempo«, trotz intellektueller Einstellung und nicht wegzuleugnender Dekadenz wieder ganz Eva – aber in zeitgemäßer Hülle – wieder absolut Frau, Mutter und Geliebte – auf dem Wege »zurück zur Natur!«

Er: Der Pakt ist geschlossen – der Friedensvertrag des »Garten Eden« unterzeichnet – wir haben uns oft verloren, aberneu gefunden – nun gehen wir gemeinsam – die Ergänzung der Frau, ihr Halt und ihr Schutz, ihre Zukunft, Vergangenheit, Gegenwart – alles in einer Person – im sogenannten – »vollendeten Adam!«[174]

Quelle:
Reznicek, Paula von / Reznicek, Burghard von: Der vollendete Adam. Stuttgart 1928.
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