Vom Endeffekt.

Es ist nicht leicht, einen Anfang zu finden, wenn man weiß, daß eigentlich vom Schluß die Rede sein soll – daß eine sogenannte »Bilanz« zu ziehen sein wird, die interessiert, zur Stellungnahme und Diskussion zwingt.

Wie weit mit Sport? Soll die Dame, muß sie, nützt es ihr, schadet es nicht, was spricht dafür, was dagegen – und überhaupt: warum?

Weil sie ihn braucht! Verlassen Sie sich darauf. Ihr Körper ist verändert, nachweislich. Dementsprechend verlangt er andere Behandlung. Bewegung ist Leben. Geht mit Jungsein Hand in Hand. Lenkt ab, zerstreut, macht stabil, widerstandsfähig, härtet ab, und – gute Leistungen versetzen in Rausch, erotisieren den Menschen, eisern an. Aber deshalb kein Fanatismus – nicht nur Sport – nicht nur Meisterin – nicht nur Rekord! Allzu männliche Muskeln, allzu übertrainierte Mienen, allzu einseitige Leistungen lassen kalt und stoßen ab. Laßt eure Siege zu Interpreten und den Sport zum Vermittler werden – seht nicht nur Gegner, die zu bekämpfen sind, nein – auch Zuschauer, die absolute Vielseitigkeit erwarten ...

Vom Rücken der Pferde, von den Brettern der Skis, vom Skuller und vom Steuerrad, vom Boxhandschuh und vom Centrecourt aus – bedenkt, daß alles nur ein – »Sprungbrett« mehr bedeutet, um in der Welt, in der man sich nicht langweilt – über »Durchschnitt« abzuschneiden![123]


Vom Endeffekt

Quelle:
Reznicek, Paula von: Auferstehung der Dame. Stuttgart 7[o.J.], S. 121-124.
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