78.

[208] An die Stelle des Naturgesetzes als Kunstmittel setzen wir heute das religiöse Problem des neuen Inhalts. Die Kunst unsrer Epoche wird zweifellos tiefliegende Analogien mit der Kunst längstvergangener primitiver Zeiten haben, freilich ohne die formalistische Annäherung an diese, die heute manche Archaisten sinnlos erstreben. Ebenso zweifellos wird unsrer Zeit eine andre Epoche kühler Reife folgen, die ihrerseits wieder formale Kunstgesetze (Traditionen) aufstellen wird, im Parallelismus des Geschehens, in sehr ferner, reifer, späteuropäischer Zeit.

Quelle:
Franz Marc: Schriften. Köln: DuMont, 1978, S. 208.
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