Anacampseros

[52] Anacampseros.

Anacampseros, vulgo Faba crassa, J.B.

Telephium vulgare, C.B.

Telephium alterum, sive Crassula, Dod.

Cotyledon alterum. Dioscor. Col.

Scrofrularia media vel tertia. Brunf.

Fabaria. Matth.

Acetabulum alterum. Cord. in Dioscorid.

Faba inversa. Ad. Lob.

Crassula sive Faba inversa. Ger.

[52] frantzösisch, Orpin, Reprise, Joubarbe des Vignes, Feve epaisse, Grassette.

teutsch, Wundkraut, Knabenkraut, Fotzzwang, Fotzwyn, fette Henne.

Ist ein Gewächs, welches etwa des Fusses hoch, auch etwas höher wird. Seine Stengel sind gerade, rund, mit dicken Blättern besetzet, die also saftig sind, wie die am Portulac, iedoch viel länger und bleichgrün, darunter vielfältig etwas roth mit eingemischet: etliche sind am Rande ausgezackt, andere aber sind gantz gleich. Die Blumen wachsen auf den Spitzen büschelweise, schier wie ein Parasol und Sonnenschirm, und sehen weiß: ein iedes Blümlein bestehet aus fünff Blätterlein in Rosenform. Wann diese vergangen, so folget eine Frucht, die bestehet aus vielen Hülsen, welche an einem Köpflein beysammen sitzen, und voller gantz kleiner Samen sticken. Die Wurtzel ist voll kleiner weisser Knollen, oder ist daraus zusammen gesetzt, die haben keinen Geschmack. Dieses Gewächse wächst an ungebaueten, steinig- und schattigen Orten. Es führet viel Feuchtigkeit und Oel, aber wenig Saltz bey sich.

Es befeuchtet, erfrischet, zertheilet, reiniget, ist gut zu Schäden und heilet wohl: dienet auch zu den Brüchen, und zu Vertreibung der Flecken auf der Haut.

Es giebet allerhand Gattungen des Orpins, welche in Tourneforts Elemens de Botanique nachzusehen, wie ingleichen in Joh. Bauhini Historia Plantarum.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 52-53.
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