Androsæmum

Androsæmum.
Androsæmum.

[59] Androsæmum.

Androsæmum, Dod.

Androsæmum marinum frutescens, C.B.

Clymenum, Ang. Ges.

Siciliana, alias Ciciliana vel Androsemum, J.B.

Siciliana, Ges. Hort.

[59] Herba Siciliana. Taber.

frantzösisch, Toute-saine.

teutsch, Cunradskraut.

Das ist ein Gewächs, welches einen Hauffen Stengel treibet, zu zwey und drey Schuhen hoch, die sind röthlicht, rund, holtzicht und hart, insonderheit nach unten zu. Die Blätter sind lang, dem Johannskraute nicht unähnlich, jedoch wohl drey oder viermahl noch so groß, grün von Farbe, zu Anfang des Sommers braun, und gegen den Herbst hin roth. Die Blüten wachsen oben auf den Spitzen der Zweige, sehen gelb, sind aber viel grösser und schöner, als die am Johanniskraute: darauf folget eine kleine Frucht oder Beere, die wird schwartz, wann sie reiffet, und beschleust zarte braune Samen. Die Wurtzel ist lang, und holtzicht. Das gantze Gewächs schmeckt hartzig: und wächst auf den Inseln, und in den Gärten. Von dem Hypericon und Ascyrum ist es darinn unterschieden, daß es mehr Zweige hat, als wie ein Sträuchlein. Es führet viel Oel, nicht eben so viel Saltz und Feuchtigkeit.

Es wird auch tota sana, frantzösisch, toute saine, genannt: weil es zu allen Kranckheiten dienlich erachtet wird.

Es eröffnet, dienet zu den Wunden und Schäden, zertheilet, ist gut wider den Stein, die Winde zu vertreiben, wider die böse Luft, und die Raserey zu verhüten. Es wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Androsæmum kot von dem griechischen ἀνδρὸς, des Mannes, dann es der Genitivus des Wortes ἀνὴρ, der Mann, ist, und ἂιμα, sanguis, Blut, weil das Gewächse, welches die Alten Androsæmum genennet, einen blutrothen Saft gegeben.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 59-60.
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