Apium

[72] Apium.

Apium, Brunf. Fuchs.

Apium palustre, Matth.

Apium palustre, & Apium officinarum, C.B.

Apium vulgare ingratius, J.B.

Paludapium, Ad. Tab.

Eleoselinum, Tur. Dod. Lob.

frantzösisch, Ache.

teutsch, gemeiner Eppich.

Ist ein Kraut, das einen Stengel treibet auf anderthalben Schuh hoch, der ist dicke, voll tieffer Streiffen, grün und hol. Die Blätter sehen als wie Petersilie, sind aber weit grösser, trefflich grün, glatt und sehr saftig, riechen gar starck, wann man sie zerdrückt, und schmecken scharff und unannehmlich. Die zu unterst an der Wurtzel herauskommen, sitzen auf langen und röthlichten, gestreifften, holen Stielen. Die aber an den Stengeln wachsen, haben keine also langen Stiele. Die Blumen wachsen auf den Spitzen der Stengel, als kleine Kronen, sehen weiß und bestehen insgemein aus fünff gleich grossen[72] Blättlein, so auf dem Kelche in Gestalt der Röslein stehen.

Wann die Blüte vergangen, so wird aus dem Kelche eine Frucht aus zwey Samen bestehend, die sind gar dünn, obenher rund, streifficht, graulicht, scharff und übel schmeckend. Die Wurtzel ist lang und voller Fasern; theilt sich manchmal in einen Hauffen Seitenwurtzeln. Dieses Gewächse wächst an feuchten und morastigen Orten: es wird auch in Gärten gezogen. Es führet viel Sal essentiale, Oel und Feuchtigkeit.

Es eröffnet, dienet der Brust, treibet die Winde, ist gut zu Wunden und Schäden, und wider die Mutterbeschwerung: macht einen leichten Athem, reiniget die Brustgeschwüre vermöge seiner innerlichen Theilgen: befördert auch den Auswurff. Diese Wurtzel gehört unter die fünff eröffnenden Wurtzeln, radices aperientes.

In den Küchen- und Krautgärten wird auch eine Gattung dieses Krautes gezeuget, das nennen die Botanici

Apium dulce, Celeri Italorum, Raji Hist. Pit. Tournef.

Belinum, sive Apium dulce, Park.

frantzösisch, Celeri ou Seleri.

teutsch gleichfals Selery.

Dieses Kraut ist bekannt genug, weil man es als wie Salat zu essen pfleget. Von dem wilden Apio hat es allein die Wart- und Bauung unterschieden, welche gemeiniglich darinn bestehet, daß es gebunden wird, wann es zu einer gewissen Höhe ist gekommen, und muß mit Sande, oder auch mit Erde umschüttet werden, schier bis an die Spitze: davon wird es weiß und milde, und bekommt einen annehmlichen Geschmack. Dieses haben uns die italienischen Gärtner gelehret.

Apìum kömmt von apibus, weil man dafür gehalten, die Bienen liebeten die Blumen dieses Krauts. Oder ab Apice, der Wirbel auf dem Haupte, weil die Alten vorzeiten Kräntze von diesem Kraute machten, und sie auf den Scheitel setzten.

Paludapium von palude, Morast, und apio, Eppich, ob wolte man sagen Eppich, der im Moraste wächst.

Eleoselinum, von ἔλος, palus, Morast, und σέλινον, apium, Eppich: bedeutet also eben soviel als wie das vorhergehende.

Celeri ist ein Italienischer Name, der durch die Gewohnheit auch frantzösisch worden.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 72-73.
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