Arisarum

[100] Arisarum.

Arisarum latifolium majus, C.B. Pit. Tournef.

Arisarum latifolium alterum, Clus. Hist.

teutsch, klein Aron mit breiten Blättern.

Ist ein Gewächs, welches aus seiner Wurtzel drey oder vier Blätter stösset, die dem Gundermann oder der stechenden Winde nicht so gar unähnlich sehen, spitzig sind und grün, weich, ziemlich dick und saftig, scharff von Geschmack, und sitzen auf langen Stengeln. Zwischen denenselben erhebt sich ein kleiner Stengel mit rothen Flecken gezeichnet, der trägt auf seiner Spitze eine Blume in Gestalt einer Münchskappe, von Farbe weiß und braun. Seine Früchte sind weisse Beeren. Die Wurtzel ist kleiner als die Zehrwurtz, rund und zuweilen länglicht, wie eine Olive, auswendig schwartz, inwendig weiß, schmeckt anfangs ziemlich süsse, hernach aber scharff. Oben aus der Wurtzel entspriessen etliche Fasen. Es wächst an steinigten Orten, in Hecken und an den Wegen. Es führet viel Saltz, Oel und Feuchtigkeit.

Die Blätter und Blumen sind gut zu Wunden und Schäden, zu reinigen, zu Augenfisteln, wann ein Augenwasser davon gemachet wird, ingleichen zu bösen Geschwüren, wann sie unter eine Salbe gemischet, oder abgekocht und drauf geleget werden.

Die Wurtzel wird wider die Pestilentz dienlich erachtet, wann sie gepülvert und eingenommen wird. Die dosis ist ein Scrupel, bis auf ein Quintlein.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 100.
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