Aster

[119] Aster.

Aster Atticus, Matth.

Aster Atticus purpureus, Fuchs.

Aster Atticus, purpureo flore, J.B.

Aster atticus cœruleus vulgaris, C.B. Pit. Tournef.

Tinctorius flos primus, Trag.

teutsch, Sternkraut.

Ist ein Gewächs, welches sehr viel Stengel zu anderthalben Schuh hoch treibet, die sind gerade, dünne, rund, hart, ein wenig rauch, röthlicht, und mit länglichten Blättern besetzet, welche rauch und rauh sind, bitter und aromatisch schmecken. Zu oberst theilen sich die Stengel in einen Hauffen kleine Zweige, an denen die schönen Sternblumen sitzen, die gar lieblich anzusehen, und schier wie Maßlieben oder Tausendschön gestalt sind, von Farbe blau oder violet, purperfarben oder auch wohl weiß. Wann die Blumen verblühet, so folgen die Samen, die sind länglicht und mit einer Bürste oben auf versehen. Die Wurtzel ist dünne, zasericht, eines bittern und etwas würtzhaften Geschmacks.

Des Sternkrauts giebet es zwey Sorten, eines mit breiten, das andere mit schmalen Blättern. Beyde wachsen an ungebaueten Orten, auf rauhen und steinigen Plätzen, auch im Thale. Sie führen viel Saltz und Oel.

Das Sternkraut eröffnet, zertheilet, reiniget. Die Blume wird zu angelauffenen Hälsen und geschwollenen[119] Drüsen im Schos gebrauchet, desgleichen wider giftiger Thiere Biß, wann es gekochet, und davon getruncken wird, oder aber äusserlich aufgeleget.

Der Name Aster wird unterschiedenen Gewächsen gegeben, deren Blumen als wie Sterne sehen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 119-120.
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