Ballote

Ballotte.
Ballotte.

[141] Ballote.

Ballote, Matth. Fuchs.

Marrubium majus vel primum, Trag.

[141] Marrubium nigrum fœtidum, Ballote Dioscorid. C.B.P. Tournef.

Marrubium nigrum sive Ballote, J.B.

Prassium nigrum officinarum.

frantzösisch, Marrube noir, ou Marrube puant.

teutsch, schwartzer Andorn, stinckender Andorn.

Ist ein Gewächs, welches Stengel treibet zu anderthalben bis zwey Fuß hoch; die sind vest, viereckigt, rauch und etwas röthlicht. Die Blätter stehen längs an dem Stengel hinan, zwey und zwey einander allezeit gegen über: sie sind viel grösser und viel länger, als wie die am weissen Andorn, sehen den Melissenblättern gleich, sind iedoch weit stumpfer, runtzlicht, am Rande ausgezackt, braungrün, und stinckend, die einen groß, die andern klein. Die Blumen sitzen rings um den Stengel herum und sehen roth: eine iedwede hat die Gestalt eines Röhrleins, und ist oben in zwey Theil oder labia zerspalten. Darauf folgen vier länglichte Samenkörner, die stecken wie in einem Hörnlein, so der Blüte zum Kelch gedienet. Die Wurtzel ist fasicht. Dieses Kraut wächst an schattichten Orten, an den Mauren in Hecken, und an dem Wege. Es enthält viel ziemlich starckes Oel und flüchtiges Saltz.

Es ist ein gut Wundkraut, und dienlich alte Schäden zu reinigen und zu saubern. Dioscorides befiehlet, man solle die Blätter mit Saltz zerstossen, und auf den Biß rasender Hunde legen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 141-142.
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