Balsamina

[142] Balsamina.

Balsamina, Dod.

Balsamina fœmina, C.B.P. Tournefort.

Balsaminum, Dod. Gal. Lon.

Catanance, Cæsalp.

Balsamina fœmina, persicifolia, vel salicis folio, J. B.

Balsamina altera, Trag. Matth.

Balsamella, Cord. Hist.

Balsamina amygdaloides, Ges. ad Cord.

frantzösisch, Balsamine.

teutsch, Balsamkraut.

Ist ein Gewächs, dessen Stengel, so zu anderthalben Schuh hoch werden, dicke sind und gerade, ästig und voll Saft, sehen dabey ein wenig röthlicht. Die Blätter sind länglicht, spitzig, als wie das Weidenlaub, am Rande zart eingekerbt, und schmecken etwas bitterlich. Die Blumen kommen zwischen den Blättern und Stengeln heraus, und sitzen auf kleinen länglichten Stielgen. Eine iedwede dererselben bestehet aus vier ungleichen Blättern, so gar schön roth sehen: das oberste Blättlein ist gleichsam ausgewölbt, und das unterste siehet einem Durchsiebebeutel nicht unähnlich. Die beyden Seitenblätter sind schier als wie ein Kragen gestaltet, und ein jedes hat noch gleichwie ein Oehrlein. Wann die[142] Blume vergangen ist, so folget darauf die Frucht, in Gestalt einer kleinen Birne, die ist auch rauh und rauch, siehet gelb, wann sie zeitig worden, und nicht anders als ob sie aus eitel Faßtauben zusammen gesetzet wäre. Diese Stücklein geben sich selbst von einander, und lassen die Samen sehen, welche rund sind, und einigermassen als wie Linsen gestalt. Die Wurtzel ist fasig und weiß. Dieses Gewächse wird in den Gärten gezogen.

Es ist gut zu Wunden, reiniget und stärcket: wird aber selten zur Artzney gebraucht.

Balsamina kommt von Balsamo her, als wolte man sprechen, ein Kraut, das gut zur Bereitung eines Balsams ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 142-143.
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