Betonica

Betonica.
Betonica.

[161] Betonica.

Betonica, Brunf. Trag. Dod.

Betonica purpurea, C.B. Pit. Tournefort.

Betonica vulgaris purpurea, Clus. Hist.

Vetonica, Cord. in Diosc.

griechisch, κέβρον, κέρςον.

frantzösisch, Betoine.

teutsch, Betonien.

Das ist ein Kraut oder Gewächs, welches aus seiner Wurtzel länglichte und ziemlich breite, grüne Blätter treibt, die sind am Rande ausgekerbt, in etwas rauch und harte anzufühlen, sitzen auf langen Stielen, und liegen auf dem Boden herum. Darzwischen erheben sich ein oder mehr Stengel, die sind schlecht und ohne Aeste, zu einen bis zu anderthalben Fuß hoch, viereckigt und ein wenig rauch, und mit etlichen Blättlein gegen einander über besetzet, darzwischen dannoch ziemlich Raum verbleibet. Die Blüten stehen oben auf der Spitze rund um den Stengel herum, in Gestalt einer ziemlich[161] dicken Aehre, und sehen purpurhaft. Eine iedwede ist ein kleines Röhrlein, welches oben entzwey gespalten ist. Wenn dieselbe abgefallen, so folgen vier länglichte Samenkörner, die stecken in der Hülse, die der Blüte zum Kelch gedienet. Die Wurtzel ist ein Daumens dicker Kopf, daraus viel lange Fasen zu entspriessen pflegen. Dieses Kraut wächst im Holtze, in Wiesen und Gärten, an schattigen feuchten Orten: und hat einen angenehmen lieblichen Geruch. Es werden zweyerley Sorten desselben bemercket, die eine hat eine viel kürtzere Aehre, als die andere, ist weicher und blühet später. Beyde führen ein ziemlich kräftig Oel Salessentiale und wenig phlegma.

Die Betonie stärcket das Hirn und das Hertz: sie ist gut zu Wunden: und wird innerlich und äusserlich gebraucht. Sie kommt auch unter die Niesepulver.

Betonica ein verhümpelt Wort von Vetonica: welcher Name von einem gewissen Volcke in Portugall, Vetones, entstanden ist.

Κέςρον von ἁκέομα, medeor, ich heile, dieweil die Betonie ein Artzneykraut ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 161-162.
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