Chalcitis

[285] Chalcitis.

Chalcitis.

frantzösisch, Calcite, oder Colchotar naturel.

teutsch, Hartroth Atrament.

Ist eine Art Vitriol, so von Natur durch das unterirdische Feuer ist gebrannt und calciniret, und zu steinharten, dicken Stücken gemachet worden, welche roth aussehen, und unterweilen inwendig mit gelben, in etwas schimmerenden Adern durchzogen sind. Er findet sich in den Kupferbergwercken, und hält innerlich etwas von diesem Metall: er schmiltzt im Feuer, und wird uns bisweilen aus Teutschland und aus Schweden überbracht: doch ist er insgemein in Franckreich gar sehr seltsam.

Man soll denjenigen erwehlen, wann es feine schöne Stücken sind, die aussenher braunroth aussehen, auch wann sie zerschlagen worden, eine Kuperfarbe haben, und dabey etwas schimmern, wie Vitriol schmecken, und leichtlich im Wasser zerfallen.

Diese Materie reiniget und hält scharff an: stillet das Bluten: und wird innerlich und äusserlich gebraucht: kömmt auch unter den Theriac. Dieweil dieselbe aber nicht so wol zu haben ist, deswegen wird das Colchotar artificiale, welches grüner Vitriol ist, der calciniret, bis er gantz roth ist worden, dafür genommen.

Chalcitis kommt vom Griechischen χαλκὸς, æs, Kupfer, weil dieses mineral in etwas kupferhaltig ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 285.
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