Chamæbalanus

[286] Chamæbalanus.

Chamæbalanus, Dod. Gal.

Lathyrus arvensis repens tuberosus, C.B. Pit. Tournef.

Panis porcinus, Lonic.

Terræ glandes, Dod. Adv.

Apios, Trag. Fuch. Lugd.

Chamæbalanus leguminosa, J.B.

Ornithogalum purpureum, Cord. in Dioscorid.

Astragalus, Tur. Pon. Lugd.

Glandes terrestres, Clus. Pan.

Arachidna, Theophrasti, Colum.

frantzösisch, Gesse sauvage.

teutsch, Erdnüsse.

Ist eine Gattung Platterbsen, oder aber ein Gewächs, welches einen Hauffen schwacher Stengel treibet, etwan anderthalben Schuh lang, die sind ästig, kriechen und liegen auf der Erde herum: sind auch platt und als wie blättrig, und haben auf der einen Seite, so lang als sie sind, eine erhabene Rippe.[286] Die Blätter sehen eben so, als wie an andern Platterbsen, stehen zwey und zwey gegen einander über, auf einem Stengel, an dessen Ende vorn ein Gäblein ist. Die Blüten sind formiret wie an andern ihres gleichen Hülsengewächsen, sehen purpurfarbig und riechen gut. Wann diese verfallen, so folgen an ihrer Statt schlancke, schmale Schoten, die aus zwey Schalen bestehen, von denen etliche langrunde oder cylinderformige Samenkörner beschlossen werden. Ihre Wurtzeln sind kleine Knollen, wie Eicheln gestaltet; die hängen an gar langen Fäden, sind voller süsses und weisses Fleisch, so gut zu essen. Es wächst an den Wegen.

Die Wurtzel dienet zu Stopfung des Durchfalls und zu Stillung der goldnen Ader, wann sie gegessen, oder abgesotten, oder zu Pulver gestossen gebrauchet wird.

Chamæbalanus ist ein zusammengesetztes griechisches Wort, von χαμαὶ, in terra oder humi, auf oder in der Erde, und βάλανος, glans, eine Eichel, als ob es heissen solle, eine Erdeichel, dieweil die Wurtzel dieses Gewächses wie Eicheln gestaltet sind.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 286-287.
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