Cotyledon

Cotyledon.
Cotyledon.

[361] Cotyledon.

Cotyledon major, C.B. Pit. Tournef.

Umbilicus Veneris, Matth.

Cotyledon vera, radice tuberosa, J.B.

Cotyledon, Umbilicus Veneris, Clus. Hisp. & Hist.

teutsch, Nabelkraut.

Ist ein Kraut, dessen Blätter aus der Wurtzel entspriessen, rund, dicke und sehr saftig sind, zarte, und wie ein Becken ausgehölet, ungeschmack und schleimig, sitzen auf langen Stielen; und zwischen ihnen erhebet sich der Stengel, etwan des halben Schuhes hoch, der theilet sich in einen Hauffen Aestlein, mit kleinen Blümlein besetzet, in Gestalt einer Glocke und langen Röhrleins, so vielmahls ausgespitzt, weiß siehet, oder etwas purperfarbig. Wann die Blüten abgefallen, so wachsen an ihrer Stelle die Früchte, deren eine iede aus vielen häutigen Scheiden oder kleinen Hülsen bestehet, die auf Art eines Köpfleins dichte zusammen geordnet sind, und die sehr zarten, dünnen Samen beschliessen. Dieses Kraut wächst an steinigen und warmen Orten, an alten Gebäuden, und auf den Stadtmauern. Es behält seine Blätter den gantzen Winter hindurch: führet viel phlegma und Oel, wenig Saltz.

Es dienet zum befeuchten und erfrischen, reiniget, treibet zurücke und zertheilet. Es wird innerlich und äusserlich zu den Entzündungen gebraucht.

Cotyledon kommt von κοτύλη, cavitas, eine Höle, weil dieses Krautes Blätter als wie hol sind.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 361.
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