Crista galli

[363] Crista galli.

Crista galli, Lob. Dod.

Crista gallinacea, Dod. Gal.

Cristagalli mas & foemina, J.B.

Alectorolophos, Ang.

Pedicularia lutea, Tab.

Pedicularis campestris, 2. Trag.

Pedicularis pratensis lutea, vel crista galli, C.B. Pit. Tournef.

frantzösisch, Crête de coq.

teutsch, Hanenkamm.

Ist eine Gattung Pedicularis, oder ein Kraut, welches Johann. Bauhin. in zwey Geschlechte abgetheilt, in Männlein und in Weiblein.

Das erste treibet einen Stengel zu einen bis anderthalben Schuh hoch, der ist gerade und geschlanck,[363] viereckigt und hol, theilet sich in etliche Zweiglein. Die Blätter wachsen ohne Stiel, sind unten ein wenig breit, werden aber immer schmäler und am Ende spitzig, sind am Rande ausgezackt: und stellen einiger massen einen Hanenkamm vor. Die Blüten kommen auf den Spitzen der Zweiglein, zwischen den Stengeln und Blättern heraus, und sind gelb. Es sind kleine Röhrlein, die vorn am Ende wie ein Rachen mit Kiefern sehen, der oberste ist wie ein Helm gestallt, der unterste ist gemeiniglich in drey Theil getheilet. Wann die Blüte vergangen, so erscheinet eine kleine häutigte Frucht, die ist gläntzend und beschleust in zwey Fächlein zarte, länglichte Samen, welche mit einem Häutgen, wie mit einem Flügel eingefasset sind und eine dunckle Farbe haben. Die Wurtzel ist klein und zart.

Das andere ist von dem ersten darinne unterschieden, weil es viel niedriger, und sein Stengel nicht so starck ist, die Blätter sind gleichfals viel schmäler, die Blüten auch ein gut Theil kleiner. Beyde wachsen auf dem Felde, und in den Wiesen: zur Artzney werden sie gar nicht gebraucht.

Crista galli heist es, dieweil die Blätter an diesem Kraute bey nahe eine Gestalt haben, als wie ein Hanenkamm.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 363-364.
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