Cubebæ

[371] Cubebæ.

Cubebæ, Garz. Acost. frantzösisch, Cubebes, teutsch, Cubeben, sind kleine, dürre, runde Früchte, dem schwartzen Pfeffer gleich, iedoch ein gut Theil kleiner, runtzlicht, grau und braun von Farbe, eines lieblichen, würtzhaftigen Geschmacks. Sie wachsen in Menge auf den Inseln Java/ und Mascaregnas oder Bourbon, auf einem kleinen Bäumlein oder Strauche, welcher herum kreucht, und sich, als wie der Epheu um die nahe stehenden Bäume herum zu schlingen pfleget. Seine Blätter, sind lang und schmal. Die Blüten riechen sehr starck: wañ dieselbigen vergangen, so kommen Trauben zum Vorschein, voll runder Beeren, das sind die Cubeben, die werden in der Sonne getrocknet, damit sie sich verführen lassen. Dieser Baum wächst ungewartet. Wie man saget, so sollen die Einwohner die Cubeben in Wässer kochen lassen, bevor sie dieselbigen den Handelsleuten verkauffen, damit sie sonst an keinem Orte mehr gesaet werden mögen. Alleine, dieses Mährlein fällt von sich selbst hinweg, wann man nur diese Frucht recht wol betrachtet: dann die Runtzeln auf der Haut geben ein Zeichen, wie daß sie in der Sonne getreuget worden. Wäre aber heisses Wasser drauf gegossen worden, so würde sie aufgelauffen seyn, als wie der weisse Pfeffer, und hätte noch darzu ihren würtzhaftigen Geruch durchs kochen verlohren; es würde auch sonsten nicht viel gutes dran überblieben seyn.

Man soll die Cubeben erwehlen, welche frisch und dicke sind, fein völlig, von würtzhaftigen und scharffen Geschmack. Sie führen viel Oel und flüchtiges Saltz.

Sie stärcken das Hirn und den Magen, machen Appetit, widerstehen den schädlichen Feuchtigkeiten und verbessern den stinckigten Athem.

Der Name Cubebes kommt von dem arabischen Cubebe oder Quabeb, welches eben soviel bedeutet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 371.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: