Cyprinus

[389] Cyprinus.

Cyprinus.

Carpa.

Carpio.

Carpo.

[389] Carpus.

frantzösisch, Carpe.

teutsch, ein Karpfen.

Ist ein gantz gemeiner und in den Küchen gar zu wol bekannter Fisch aus süssem Wasser. Es giebet seiner allerhand Arten, oder vielmehr von allerhand Grösse, und er ist mit ziemlich breiten, blau- oder grünlichten Schupen bedecket. Er findet sich in den Flüssen, in Weihern und Seen, und in Morasten: er vermehret sich gewaltig. Im obersten Kiefel hat er sechs Backenzähne, drey und drey beysammen, und in dem untern ein knorplichtes Bein, welches wie eine breit gedrückte Olive siehet. Vermuthlich dienet solches dem Fisch, daß er seine Speise desto füglicher zermalmen und zerreiben kan. Was seine Zunge genennet wird, ist eigentlich sein Gaumen. Seine gewöhnliche Nahrung ist Schlamm und Moder. Er ist gut zu essen und leicht verdaulich: führet viel Oel und flüchtiges Saltz.

In dem Kopfe des Karpfen ist ein steinhart Bein zu finden, das ist breit und platt, dreyeckigt und weiß, liegt oben über dem Gaumen, und ist eigentlich sein oshyodes.

Es dienet den Harn zu treiben, den Stein in Nieren und der Blase zu zermalmen, wider das böse Wesen, die Schärffe der Feuchtigkeiten zu mildern und den Durchlauff zu versetzen. Die dosis ist von einem halben Scrupel bis auf ein halbes Quintlein, wann es zu einem subtilen Pulver gemachet worden.

Die Karpfen Galle ist gut ein hell Gesicht zu machen.

Cyprinus á cypride, id est, Venere, weil dieser Fisch sechsmahl im Jahre streichen soll.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 389-390.
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