Digitalis

[404] Digitalis.

Digitalis purpurea, J.B. Ger. Raji Hist. Pit. Tournef.

Digitalis purpurea vulgaris, Park.

frantzösisch, Digitale.

teutsch, Fingerhütlein.

Ist ein Gewächse, das einen Stengel treibt, zu zwey und drey Fuß hoch, der so dicke ist als ein Daumen, eckigt und rauch, röthlicht und hol. Seine Blätter sehen fast wie die am Königskertzenkraute, sind länglicht und vorne zugespitzt, rauch und am Rande ausgezackt, obenher braungrün, unten weißlicht. Seine Blüten sind oben ausgeschweifft, und insgemein in zwey labia zertheilet; am Boden haben sie ein Loch, und sehen einigermassen einem Fingerhute gleich, von Farbe purperhaftig oder bunt. Sie hangen langs an der einen Seite des Stengels, an kurtzen, rauchen Stielen, deren ein jedweder, ausser seiner Blume, noch ein klein grün und spitzig Blättlein trägt. Wann diese Blumen vergangen, so folgen ihnen länglichte, rauche Früchte, oder Hülsen, die in zwey Fach getheilet sind, und voller Samen stecken. Die Wurtzel ist zaserig und von bitterem Geschmack. Dieses Kraut wächst an steinig- und sandigen Orten, auf den Gebürgen, die voll Metalle stecken: es führet viel Oel und fixes Saltz.

Es reiniget und laxiret ein wenig.

[404] Dieses Kraut ist darum Digitalis betitelt worden, weil seine Blume auf einige Weise einem Fingerhute, den man zum nähen braucht, gleich siehet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 404-405.
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