Faba Sancti Ignatii

[444] Faba Sancti Ignatii.

Faba sancti ignatii, Michael. Valentini.

Faba febrifuga, C. Biron.

frantzösisch, Féve de Saint Ignace.

Ist eine kleine ostindianische Frucht, die vornehmlich in den Philippinischen Inseln pflegt zu wachsen. An Gestalt und Grösse kommt sie den Hermodatteln gleich, ist also hart wie Horn; schwer zu zerbrechen, doch leicht zu raspeln. Auswendig sieht sie grau und röthlicht aus, inwendig weißlicht: der Geschmack ist bitter. Ein spanischer Jesuite ist der erste gewesen, der sie den Portugiesischen Kaufleuten hat bekannt gemacht, ihr auch den Namen der S. Ignatiusbone gegeben. Bisanher habe ich noch nicht erfahren können was es für ein Gewächse das sie trägt.

Es ist ein mächtiges Purgiermittel, welches die nachlassenden Fieber zum öftern zu vertreiben pflegen. Es wird eine halbe Stunde vor dem Anfall derselbigen gereichet: erwachsenen auf zehen bis zwölff Gran gepülvert, den Kindern aber nur drey Gran. Es wird ingleichen wider die schwere Noth gebraucht, und wider die Colica: und da wird auf sieben oder acht Gran schwer Krausemüntzenwasser gegossen, also eine Weile stehen gelassen, und dann gegeben. Wann auch dieses Pulver auf eine Wunde geleget wird, so verstellet es das Blut.

Mit diesen S. Ignatiusbonen wird desgleichen ein Oel bereitet; man lässet ihrer eine gewisse Menge in gemeinem Oele sieden, und seihets hernach durch: dieses wird für ein sonderliches Mittel wider die Krätze und Gliederschmertzen gehalten.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 444.
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