Fragaria

[466] Fragaria.

Fragaria, Ger. Raji Hist.

Fragaria vulgaris, C.B. Pit. Tournefort.

Trifolium, aliis Fragaria, Brunf.

Fragaria ferens fraga alba & rubra, J. B.

Fragula, Cord. Hist.

Fragum & Trifolium fragiferum, Tab.

frantzösisch, Fraizier.

teutsch, Erdbeerenkraut oder Strauch.

Ist ein Kraut, welches aus seiner Wurtzel gar viel dünn und lange, rauche Stengel oder Stiele treibet, daran an einigen drey Blätter sitzen, die andern tragen Blüten. So stösset es auch ohne diese noch gewisse Fasen oder Fäden von sich, die kriechen auf dem Lande herum, fassen an unterschiedenen Orten Wurtzeln, und vermehren also ihr Geschlechte. Seine Blätter sind länglicht, nicht eben so gar breit, zackigt, und rund umher ausgekerbet, voll Adern, rauch und obenher grün, unten weißlicht. Der Blüten sitzen vier und fünff an einem Stiele: und bestehet eine iede aus vielen weissen Blätterlein, in Rosenform, welche von einem zehenmahl zerschnittnen Kelch umfangen werden. Wann die Blüte vergangen, so erscheinet eine runde oder ovale Frucht, die ist voll Saft, und hat bald die Gestalt einer Brombeere, ist anfangs grün, hernachmahls weiß und endlich roth, wann sie reiff worden: sie hat einen angenehmen Geruch, und einen lieblichen, niedlichen und weinhaftigen Geschmack. Sie enthält gar zarte Samen: und wird lateinisch, Fragum, frantzösisch, Fraize, und teutsch, Erdbeer, genennet. Sie wird bisweilen reiff und bleibt doch weiß. Die Wurtzel ist länglicht und zaserich, von Farbe braun oder schwartz. Dieses Kraut wächst an düstern, dunckeln Orten, in den Höltzern. Es wird auch in den Gärten gebauet: führet viel flüchtiges Saltz.

Das Erdbeerkraut und dessen Wurtzel eröffnen und führen durch den Urin ab, stopfen aber den Leib ein wenig.

Die Erdbeere führet viel phlegma, kräftiges Oel und Sal essentiale.

Sie befeuchtet, stärcket das Hertz und das Gehirn: führet durch den Harn und die unempfindliche Ausdünstung aus: reiniget das Geblüt, und widerstehet dem Gift.

Fragaria kommt von fragrare, wol riechen/ gut riechen/ dieweil die Erdbeeren einen annehmlichen Geruch haben, daran sich einer erquicken kan.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 466.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika