Japarandiba

[569] Japarandiba.

Japarandiba, G. Pison. ist ein brasilianischer Baum, dessen Rinde so grau sieht, wie die an der Eller. Sein Holtz ist hart und voller Marck; die Blätter hangen ohne Ordnung und in grosser Menge rund um die Zweige, an ihren Stielen. Sie sehen wie die an der Janipaba, sind länglicht, vorne zugespitzt und voller Adern. Die Blüten sind groß und schön; jedwede bestehet aus acht dicken Blättern und stehen allzeit drey und drey auf einem Stiele. Der Gestalt nach, der Grösse, Geruch und Farbe, kommen sie den Rosen gleich: und haben in der Mitten einen Hauffen kleine Stamina in Kreis gestellt, mit kleinen gelben zitternden Zünglein oben auf besetzet. Nach denen folgen die Früchte, die sind formirt als wie die Aepfel, doch oben platt, auswendig grau, inwendig gelb, und beschliessen ihrer eine iede einen Stein, der so dick ist wie eine Haselnuß und eckigt, hat eine Figur als wie ein Hertz, und siehet gleissend aus, wie eine Leber.

Das Laub von diesem Baume zertheilet; es wird[569] auf die erhärtete Leber und Seiten geleget: es wird abgekocht gebraucht, die Gänge zu eröffnen und den Urin fortzuschaffen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 569-570.
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