Lapathum

[606] Lapathum.

Lapathum acutum, Lob. Ger.

Lapathum folio acuto plano, C.B. Pit. Tournef.

Lapathum acutum, sive Oxylapathum, J.B.

Oxylapathum, Dioscoridis & Plinii.

Lapathum acutum maius, Park.

frantzösisch, Patience und Perelle.

teutsch, Mangelwurtz, Grindwurtz.

Ist ein gantz gemeines Kraut, das auf anderthalben bis zwey Schuh hoch wird. Sein Stengel ist[606] röthlicht, die Blätter sehen als wie die an dem gemeinen Sauerampfer, sind aber um ein grosses länger, und weit härter, ziemlich schmal und spitzig, schmecken etwas säuerlich. Der Blüten ist eine grosse Zahl; sie sind mosig, oder bestehen aus einem gantzen Hauffen Staminum und Fäslein: nach ihnen folgen dreyeckigte Samen. Die Wurtzel ist lang, des Fingers dick, gelb und bitter von Geschmack. Es wächset überall in ungebauetem Lande. Es führet viel Oel und Saltz.

Die Wurtzel laxiret und eröffnet: wird zu der Wassersucht gebraucht, zur Gelb- und Bleichsucht, auch zu andern solchen und dergleichen Mängeln mehr, die von Verstopfungen zu entstehen pflegen. Sie wird zur Ptisana und Gerstentranck gebraucht; auch äusserlich für die Flechten und Schwinden, und für die Krätze. Sie färbt das Wasser gelb, darinne sie gesotten wird.

Lapathum kommt von λαπάσσω, evacuo, ich führe aus, weil dieses Krautes Wurtzel einen linden Leib machet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 606-607.
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606 | 607
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