Lolium

[658] Lolium.

Lolium, Dod.

Lolium verum, Ges. Hort.

Lolium album, Ger. Park. Raji Hist.

Lolium & Triticum tremulentum, Adv. Lob.

Lolium gramineum spicatum caput tentans, J.B.

Gramen loliaceum, spica longiore, C.B. Pit. Tournef.

[658] Frumentum fatuum, Lon.

Zinzania Arabum.

frantzösisch, Yvraye oder Zizanie.

teutsch, Lulch, Unkraut, Trespe.

Ist eine Gattung Gras, oder ein Gewächs, welches Stengel oder Röhren treibet zu drey und vier Fuß hoch, die sehen wie die Stengel an dem Korne, oder sind auch kleiner, haben vier bis fünff Knoten, deren ieder ein langes Blatt hervor stösset, das so schmal ist, wie das gemeine Gras, auch Hundegras genannt, grün, dick und gestreifft, umgiebt den Stengel mit dem untern Theile. Auf den Spitzen stehen eines Fusses lange Aehren, die eine gantz besondere Figur haben; dann sie sind in gar viel Theil abgetheilet, welche eins ums andre an den Stengeln sitzen und sehen, als ob es eitel kleine Aehren oder Päcklein wären, die aus einigen Fäslein zusammengesetzet sind, welche unten aus dem Grunde eines schupigten Kelches hervor brechen. Wann diese Fäslein oder Blüten vergangen sind, so folgen ihnen Körner, die sind viel dünner als wie die am Korne, geben wenig Mehl, und sehen röthlicht aus. Die Wurtzeln sind zaserig. Dieses Gewächse wächst im Felde unterm Korn und Gerste: sein Samen führet viel flüchtiges Saltz und Oel.

Das Brod und das Bier, worunter zuviel Trespe genommen worden, machen rauschig und verursachen Hauptwehtage, blödes Gesicht und Tummheit.

Der Lulch reiniget, macht dünne, zertheilet, heilet die Krätze, und widerstehet der Fäulung, wann er äusserlich gebraucht und aufgeleget wird.

Lolium, heist auf griechisch αἵρα.

Lolium, quasi δόλιον, adulterinum, unächt: dann man glaubet, der Lülch entstehe von dem Korne und der Gerste, die aus der Art geschlagen sind.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 658-659.
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