Momordica

Momordica.
Momordica.

[737] Momordica.

Momordica, Castor. Dur.

Momordica vulgaris, Pit. Tournef.

Momordica fructu luteo rubescente, Eyst.

Balsamina rotundifolia repens, sive mas, C. B.

Balsamina mas, Ger. Park.

Cucumis puniceus, Cord. Hist.

Balsamina, sive Pomum mirabile, Trag.

Charantia, Dod.

Balsamina cucumerina, J.B. Raji Hist.

frantzösisch, Pomme de Merveille.

teutsch, Balsamapfel.

Ist ein Gewächs, das dünne Stengel treibt, wie Rancken, zu zwey und drey Schuh hoch, die sind eckigt und streiffig, hangen sich mit denen Fäslein, die sie von sich stossen und ihnen an statt der Gäbelein dienen, an die Stäbe und Latten, welche bey sie gestecket werden, damit sie sich dran halten mögen. Seine Blätter sehen dem Kraute an der Stickwurtz gleich, oder vielmehr wie Weinlaub, sind aber viel kleiner, gar angenehme grün, sitzen[737] an eben nicht gar zu langen Stielen, schmecken ein wenig bitter und scharff. Die Blüten kommen zwischen den Stengeln und Blättern heraus; sind wie kleine Becken formiret, die bis in die Mitten hinein fünffmahl zerschnitten, auch manchmahl gantz zertheilet sind, und weißlicht gelbe sehen. Wann die Blüte vergangen ist, so folget nach ihr eine lange Frucht, die schier gestalt wie eine Gurcke, in der Mitten weniger oder mehr erhaben, und überkommet wann sie reiff wird, eine rothe, zuweilen aber auch eine gelbröthlichte Farbe, und ist auswendig mit spitzigen Buckeln besetzet. Diese Frucht hat gar kein Fleisch, sie öffnet sich von sich selbst und springet wie durch eine Feder auf, läst alsdann eine Höle sehen, darinnen viel Samenkörner enthalten sind, welche so groß, wie die Citrullenkerne, länglicht und röthlicht, ein wenig ausgekerbt und in ein Häutlein eingewickelt. Die Wurtzel ist klein und zaserig. Dieses Gewächse wird in den Gärten gezeuget. Zur Artzney werden seine Blätter samt der Frucht, Pomme de Merveille genannt, das heisset nach dem teutschen Wunderapfel, gebrauchet. Sie führet viel phlegma und Oel, wenig Saltz.

Sie erfrischet, trocknet und ist gut zu den Wunden: sie stillet den Schmertz, lindert die Mastkörner, dient zu Brandschäden und zu Brüchen, äusserlich drauf gelegt.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 737-738.
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