Nix

[787] Nix.

Nix, frantzösisch, Neige, teutsch, Schnee, ist ein gantz dünn gemachtes Wasser, welches in der Luft von einem kalten Winde zusammen getrieben worden und gefroren ist. Gemeiniglich ist er wie kleine, weisse und crystalline Flocken formiret; alleine, seine Figur ist unterschiedlich, nachdem ihm solche der Wind hat mitgetheilt: wie er dann manchmahl als kleine Sternlein pflegt zu fallen. Wann dieses Wasser zusammen frieret, so beschliesset, es ein acidum und Säure aus der Luft, welches den Schnee in etwas scharff und durchtringend macht. Im Winter dient er dem Acker zur Erhaltung des Getraides, dann er bedeckt dasselbige, und erhält, vermittelst seines Saltzes gleichsam wie eine fermentation und Gährung, oder Wärme, welche verhindert, daß die Samen nicht erfrieren und verderben mögen.

Er machet dünne, befeuchtet, reiniget und kühlet, ist gut zum Brande, zu Gebrechen der Augen und zur Entzündung.

[787] Gefrorne Früchte beleget man mit Schnee, damit sie sein gelind aufthauen und erhalten werden, auch nicht verderben oder faulen mögen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 787-788.
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