Ochrus

[795] Ochrus.

Ochrus folio integro capreolos emittente, C.B. Pit. Tournef.

Ochrus, sive Ervilia, Dod. Raji Hist.

Ochrus, sive Ervilium flore & fructu albo, Park.

Lathyri species, quæ Ervilia sylvestris Dododoneo, J.B.

teutsch, wilde Erbsen.

Ist ein Gewächs, welches Stengel treibet, die einigermassen des Lathyri Stengeln sich vergleichen, anderthalben bis auf zwey Schuhe lang, eckigt und schwach sind, und liegen herum auf der Erde. Die Blätter sind länglicht, die einen einfach, die andern aus mehren Blättern zusammengesetzet, und haben alle mit einander vorn am Ende kleine Gäblein. Die Blüten kommen aus den Winckeln zwischen den Blättern und Stengeln heraus, und sitzen auf kurtzen Stielen: sie sehen als wie die an andern Hülsenfrüchten und weiß, stecken in spitzig zerschnittenen Blumenkelchen. Wann die Blüten vergangen,[795] so folgen darauf Schoten, welche aus zwey Schalen bestehen, die fünff oder sechs Samenkörner beschliessen, welche schier gantz rund sind, so dick wie kleine Erbsen, von Farbe dunckelgelblicht. Dieses Gewächs wächst auf dem Felde, unter dem Getraide. Der Samen führet viel Oel und Sal essentiale oder volatile.

Er reiniget, hält an, zertheilt und machet zeitig.

Ochrus kommt von Ochra, Ocker, dieweil der Samen dieses Gewächses schier ein solche Farbe wie der Ocker hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 795-796.
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