Sarsaparilla

Sarsaparilla.
Sarsaparilla.

[1007] Sarsaparilla.

Sarsaparilla.

Salsaparilla,

Zarzaparilla.

frantzösisch, Sarcepareille.

teutsch, Sarsaparille.

Ist eine Wurtzel, welche aus Neuspanien, getreugt uns zugeführet wird, als Zweige oder Zasern, die so dicke sind als wie ein Federkiel, sechs bis sieben Fuß lang, rund und holtzig, ohne Knoten, hart und runtzlicht, streiffig, auswendig graulicht, in wendig weiß. Diese dicken Zasern hangen mit dem einen Ende an einem Kopfe, welcher einer Hand dick, hart und holtzig ist, wird aber, als unnützlich, im Lande weggeschmissen und ist gar selten unter der Sarsaperilla anzutreffen. Wann diese Wurtzel in der Erde steckt, so treibt sie ein Gewächse, das ist eine Gattung Smilax, oder stechende Winde, welche genennet wird

Smilax aspera Peruana, Park.

Smilax aspera Peruana, sive Salsaparilla, C.B.

Smilax Peruviana Salsaparilla, Ger.

Smilax affinis Salsaparilla, J.B. Raji Hist.

Dessen Stengel ist lang, holtzig und stachlicht, wie ein Rancken, leichte zu beugen, grün, knotig, und kriechend, ästig und mit Gäbelein versehen, mit denen es sich, wie der Weinstock, der keine Trauben giebt, an die Mauern und nahe stehenden Baume hängt. Die grösten Blätter sind auf zwölff Finger lang und fünffe breit, spitzig und voll Adern. Die Blüten wachsen Träubleinweise, und jede sieht als wie ein Sternlein aus und weiß. Wann die vergangen sind, so folgen ihnen Beeren, die sind so groß, wie ziemlich grosse Kirschen, rund, runtzelicht und fleischig, im Anfang grün, hernachmahls roth und endlich schwartz, schmecken gar säuerlich. Sie enthalten ein oder zwey beinharte, gelblicht weisse Kerne in sich, und in denenselben einen hart und weissen Kern. In Peru wächset dieses Gewächse häuffig an feuchten Orten.

Die Wurtzel der Sarsaparille soll feiner langen, völlige und recht wol trockne Zasern seyn, die etwan einer Federkiele dicke, leichtlich zu beugen, auswendig grau und etwas runtzlich sind: die sich leicht spalten lassen, innewendig weiß sehen und zu beyden Seiten röthlichte Streiffen haben; die recht gut sind und fein voll Marck, nicht wurmstichig; sie müssen auch nicht stäuben noch zersplittern. Sie führen viel Sal essentiale und Oel.

[1007] Sie treibet den Schmertz, trocknet; ist gut zu den Flüssen, zum Lendenweh, den Samenfluß zu versetzen, zu Kröpfen, die Zufälle bey den spanischen Pocken, zu mildern. Sie wid abgesotten gegeben und auch bisweilen als ein Pulver zugerichtet.

Bey den Kauffleuten bekommen wir noch eine andere Sorte Sarsaparilla zu sehen, die heisset Sarcepareille de Marignan, Sarsaparilla von Marignan; die ist viel dicker und runtzlichter, als wie die Peruvianische, taugt aber nicht soviel.

Sarsaparilla ist aus zwey indianischen Worten zusammengesetzet, nemlich, von Zarsa, das bedeutet soviel als ein Brombeerstrauch, und parilla, das bedeutet einen kleinen Weinstock, gleich ob man sprechen wolte, ein Gewächs, das etwas von dem Brombeerstrauche und dem Weinstock an sich hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1007-1008.
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