Siliquastrum

[1049] Siliquastrum.

Siliquastrum, Cast. Dur. Pit. Tournef.

Siliqua sylvestris rotundifolia, C.B.

Siliqua sylvestris & fatua, & arbor amoris, Cast.

Arbor Judæ, Bellonii.

Fabago, sive Siliquastrum, Bellon. Gesn. hort.

Ceratia agrestris, Eid.

frantzösisch, Gainier.

teutsch, Judasbaum, wilder Johannisbrodbaum.

Ist ein kleiner Baum, oder ein Strauch, welcher Zweige treibet, die nicht gar nahe bey einander stehen und mit einer purperfarbenen, schwärtzlichten Rinde überzogen sind. Die Blüten entspriessen und öffnen sich im Frühjahre, bevor die Blätter herauskommen: sie sehen wie die an den Hülsenfrüchten, schön und lieblich, purperfarben, stehen viel bey einander, sitzen an gar kurtzen, schwartzen Stielen: iedwede bestehet aus fünff Blättern, von denen die beyden, die zur Seite unten stehen, die andern an der Grösse übertreffen, welches an anderer Hülsenfrüchten ihren Blüten gerade das Widerspiel ist. Sie schmecken süß und etwas säuerlich. Wann diese Blüten vergangen sind, so folgen darauf Schoten, fast eines halben Schuhes lang, die sind gantz breit gedruckt und häutig, purperfarbig und beschliessen die Samen, welche fast ovalrund sind, dicker als wie Linsen und harte. Die Blätter wachsen eintzeln und eins ums andere an den Zweigen, sind rund wie die am Asarum, iedoch ein gut Theil grösser und aderig, obenher grün, unten weißlicht. Dieser Baum wächst in warmen Landen, unferne von den Bächen, in den Thälern, und in den Hecken.

Die Schoten halten an.

Siliquastrum heisset dieser Baum, weil seine Frucht der Frucht von dem Johannisbrodbaume, der Siliqua genannt wird, ziemlich nahe kommt.

Gainier heist er auf frantzösisch, weil seine Früchte wie die Messerscheiden formiret sind.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1049.
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