Simbor

[1049] Simbor.

Simbor mangianam, sive Cornu Alcis, Bontii. Ist ein indianisches Gewächse, welches trefflich artig ein Paar Elendhörner vorstellet. In Java, und sonderlich im Königreiche Bantam, wächset es[1049] nicht gar weit von der See. Es ist an selbem eine andre Wurtzel zu ersehen, ohne ein weiches, schwammiges Wesen, aus dem es hervor spriesset. Man darff es gar nicht in die Erde stossen, wann mans will wachsend haben, sondern man darff es nur auf einen Stein legen oder in einen holen Baum stecken. Dieses Gewächse könte man unter die Gattungen des Sempervivi stellen, dann es bleibt beständig, Sommers und Winters, grün. Seine Blätter sehen wie die an den weissen Lilien bey uns, sind schleimig und schmecken bitter.

Dieses Gewächse erweichet, zertheilet: löset den Leib, tödtet die Würme, wann es zerquetscht und auf den Nabel gebunden wird: es wird auch zu Umschlägen gebrauchet auf kalte Geschwulst.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1049-1050.
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