Smaragdus

[1056] Smaragdus.

Smaragdus.

frantzösisch, Emeraude.

arabisch, Zamarrut.

persisch und indianisch, Pachée.

teutsch, Schmaragd.

Ist ein schöner Edelstein, grün und durchsichtig, gläntzend und schimmernd, iedoch nicht eben gar zu harte. Es giebet zweyerley Gattungen von demselben: orientalische und occidentalische.

Die erstere ist härter, schöner, und wird mehr geachtet, stellet mit ihrer angenehmen und vergnügenden Farbe eine grüne Wiese vor, und erfüllet die Augen mit ihrem gläntzenden Scheine. Er wird uns aus Ostindien zugeführet.

Die andere Sorte könte wieder in zwey Arten eingetheilet werden: in Peruanische und Europäische. Der Peruanische ist gar sehr schön und lieblich grün, spielt aber nicht als wie der orientalische, ist auch nicht selten voll grünlichter Wolcken. In Peru wächset er in Menge und noch ziemlich groß.

Der europäische ist der weicheste, spielet weniger,[1056] und wird am wenigsten geachtet. Er wächst in Cypern, in Bretagne, und an andern Orten mehr.

Die orientalischen Schmaragden soll man erwehlen, wann sie schier so groß wie kleine Nüsse sind, rein und durchsichtig, sauber und gläntzend, von einer schönen, grünen und schimmernden Farbe.

Die occidentalischen sind insgemeine grösser als die orientalischen: und es werden ihrer gefunden, die dicker sind als eine Faust. Man soll die reinesten, die schönsten, die den grösten Schimmer geben, wehlen.

Die orientalischen und occidentalischen Schmaragden dienen den Durchlauff und das Bluten zu verstellen, die allzu scharffen Feuchtigkeiten in dem Leibe zu mildern, wann sie gantz zarte abgerieben, und sechs Gran bis auf ein halbes Quintlein schwer davon wird eingenommen. Sie sollen dem Gifte Widerstand thun, wie auch den bösen Feuchtigkeiten in dem Leibe: sie sollen gut seyn wider die schwere Noth, die Geburt befördern, wann sie an dem Halse getragen werden. Diese letztern Kräfte aber bestehen nur in der blosen Einbildung.

Sinaragdus kommt von σμαράσσειν, splendere, gläntzen, schimmern, weil dieser Edelstein gar gläntzend ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1056-1057.
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