Spina Solstitialis

[1072] Spina Solstitialis.

Spina solstitialis, Dod. J. B.

Spina citrina vel lutea, Gesn. hort.

Carduus stellatus foliis Cyani, C.B. Pit. Tournefort.

Carduus solstitialis, Cam. Ger.

teutsch, Wegdistel, Sterndistel.

Ist eine Art Sterndisteln, oder ein Kraut, das einen Stengel zu zwey und drey Fuß hoch treibet, der ist schlanck, ästig und wollig oder rauch. Seine Blätter sind lang und denen an dem Cyanus gar ähnlich, weißlicht und rauch. Seine Köpfe sind so dick, als wie an dem Cyanus, mit langen, steiffen gelben Stacheln, in Sternenform, besetzt. Ein ieder giebet eine Blume, die ist ein Büschel gelber Blümlein, die oben ausgeschweifft und wie in kleine Riemlein zerschnitten sind. Wann dieselbigen abgefallen, so folgen ihnen kleine länglichte Körner, mit kleinen Bürstlein oben auf. Die Wurtzel ist nicht eben gar zu lang, dünn und holtzig. Dieses Kraut wächst in warmen Landen, um Montpellier herum, in den Gärten. Es blühet im Sommer, wann Tag und Nacht gleich ist: führet viel Sal essentiale und Oel.

Es eröffnet, treibet den Schweiß, zertheilet, dient wol, wann einer getunsen und geschwollen ist, zur Wassersucht, zu der Verstopfung der Miltz und des Gekröses.

Spina solstitialis wird es genannt, weil dieses stachlichte Gewächse im Sommer, wann die Sonne sich wiederum wendet, zu blühen pfleget.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1072.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: