Thapsia

[1127] Thapsia.

Thapsia Carotæ folio, C. B.

Thapsia, sive Turbith Germanorum, semine latissimo, J.B. Pit. Tournef.

Thapsia Thalictrifolio, Bot. Monspel.

frantzösisch, Tapsie oder Turbith bâtard.

Ist ein Kraut, zwey bis drey Schuhe hoch, dessen Stengel und Blätter sehen schier als wie die an der Ferula und wie die an dem Fenchel. Die Blüten stehen auf den Spitzen, als wie Umbellen oder Kronen, gleichwie die an der Tille, und sind gelb. Jedwede Blüte hat gemeiniglich fünff Blätterlein in Rösleinform, so an des Kelches Ende zu befinden. Wann dieselbige vergangen ist, so wird der Kelch zu einer Frucht von zweyen Körnern, die lang und grau sind, obenher gestreifft, mit einer grossen breiten Einfassung, wie mit einem Blatt umgeben, und insgemein an beyden Enden eingekerbet. Die Wurtzel ist nicht gar zu dicke, lang und oben voller Haare, von Farbe weißlichtgrau, auch manchmahl schwartz, voll milchweisses, sehr scharffes und etwas etzendes, bitteres Saftes. Dieses Kraut wächst wo es bergicht ist. Die Wurtzel wird getrocknet, damit sie sich lang halten möge, und zuvor das Hertze, oder der Kern heraus genommen. Sie siehet bald so aus als wie der rechte Turbith, nur daß sie leichter, weisser und viel schärffer ist. Sie führet viel Saltz und Oel.

Man soll die nehmen, welche frisch ist, sauber und gantz, dicht und gar nicht wurmstichig.

Sie führet den Schleim und Rotz ab, doch wircket sie so heftig und mit einer solchen Schärffe, daß keiner sich erkühnet sie viel zu gebrauchen. Aeusserlich wird sie unter die Salben für die Krätze und andere solche Mängel der Haut gebrauchet.

Dieses Kraut hat seinen Namen von der Insul Thapsus erhalten, auf welcher sich das erstere gefunden, das gebrauchet worden ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1127.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika