Torpedo

[1146] Torpedo.

Torpedo. Torpigo. Stupescor.

frantzösisch, Torpille.

teutsch, Krampffisch, Zitterfisch.

Ist ein Meerfisch, der knorplich ist, und rund als wie ein Teller, bis auf den Schwantz; wiegt fünff oder sechs Pfund. Seine Haut ist weich, gantz linde, wann man sie anfühlet, auf dem Rücken gelblicht, am Bauche weißlicht, manchmahl mit weißlichten Flecken, wie mit Augen überworffen. Sein Schwantz ist mit kleinen zarten Zähnen, als wie eine Säge, besetzet. Seine Augen sind klein. Er hält sich gern im schlammigen und in Moder auf, im Meer und in dem Nil. Des Winters versteckt er sich, vor der Kälte, in die Erde. Er nähret sich von Fischen, Eydechsen und von andern Thieren, welche er zu fangen weiß, wann er eine Dunst von sich gehen läst, die sie tumm machet und betaubet. Er ist gut zu essen: er hat ein weichliches, zartes und gar saftiges Fleisch.

Er dienet zu Stillung der Haupt- und anderer Glieder Schmertzen, wann er darauf geleget wird.

[1146] Torpedo kommt von torpeo, ich schläfere ein, mache erstarren, weil dieser Fisch dergleichen Kraft hat.

Stupescor kommt von stupere, ich gerathe aus mir selbst, um angeregter Ursach willen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1146-1147.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: