Victorialis

Victorialis.
Victorialis.

[1178] Victorialis.

Victorialis longa, Clus.

Victorialis mæs, Tab.

Ophioscorodon, Lob.

Allium Alpinum, J.B. Raji Hist.

Allium montanum latifolium maculatum, C.B. Pit. Tournef.

Allium anguinum, Matth.

Allium Alpinum latifolium, seu Victorialis, Ger.

frantzösisch, All serpentain.

teutsch, Schlangenknoblauch.

Ist eine Gattung wilder Knoblauch, oder ein Kraut, das anderthalben Fuß hohe Stengel treibet, die sind so dicke als der kleine Finger, und streiffig, oben grün, unten purperfarbig u. schwammig: ein ieder bringt drey oder vier länglichte und breite Blätter, die voller Adern sind. Die Blüten wachsen auf der Stengel ihren Spitzen, wie kugelrunde Büschel, sind weiß, und eine iede hat[1178] sechs Blätterlein in einen Kreis gestellt. Nach ihnen folgen dreyeckigte Früchte, die sind in drey Fächlein, mit schwartzen, fast gantz runden Samen angefüllet, abgetheilt. Die Wurtzel ist länglicht, als wie eine Zwiebel, mit einigen kleinen Zaserwurtzeln, wie mit Haaren rund umgeben, und bestehet aus vielen Häutlein, welche fleischige, kleine Knollen oder Zehen umgeben. Dieses Gewächse wächst auf den Gebürgen, auf den Alpen: die Wurtzel wird zur Artzeney gebraucht, führet viel flüchtiges Saltz und Oel.

Man soll die nehmen, welche fein dick und völlig ist.

Sie ist scharff, zertreibet, macht dünne, ist durchtringend, dienlich zum zeitig und reiff machen, zum zertheilen, dem Brand zu widerstehen, wider den Biß der Ottern und anderer Schlangen, den Urin zu treiben, die Verstopfungen zu öffnen.

Victorialis kommt von victoria, Sieg, weil dieses Kraut gleichsam einen Sieg erhält, wann es wider den Schlangenbiß streitet, und denselbigen durch seine Kraft überwindet.

Ophioscorodon koet von ὄφις, serpens, Schlange, und σχόροδον, Allium, Knoblauch, weil diese Gattung des Knoblauchs wider den Schlangenbiß gut ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1178-1179.
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