Ulmus

[1199] Ulmus.

Ulmus, Dod. J.B.

Ulmus vulgaris, Park.

Ulmus campestris & Theophrasti, C.B. Pit. Tournef.

Ulmus vulgatissimus folio lato scabro, Ger. emac.

Ulmus nostras seu Italica, Plinii.

Ulmus in planis proveniens, Ang.

frantzösisch, Orme.

teutsch, Ulme, Ulmenbaum, Küster.

Ist ein grosser und gar ästiger Baum, dessen Stamm dicke ist und mit einer aufgesprungenen, rauhen Rinde bedecket, welche sich nach Willen beugen läst, auswendig aschengrau, inwendig weißlicht siehet. Sein Holtz ist starck, hart und gelblicht. Die Blätter sind ziemlich breit, voll Falten und Adern, länglicht, am Rande ausgezackt, und vorne spitzig. Die Blüte sieht als wie ein Trichterlein, das oben ausgeschweiffet und zerschnitten, wie auch mit einigen dunckelfarbenen Zäserlein besetzet ist. Darauf folgt eine Frucht, die häutig ist und wie ein breites Blatt, bey nahe ovalrund, gemeiniglich oben ausgekerbt, und in der Mitten bucklicht, woselbsten eine häutige Hülse zu befinden, in Gestalt einer Birne, darinne ein weisses, süsses Samenkorn beschlossen lieget. Die Wurtzel breitet sich auf allen Seiten in dem Lande aus. Dieser Baum wächst im Felde, an offenen und freyen Orten, in feuchtem Lande, unferne von den Flüssen. Er führet viel Oel bey sich und Sal essentiale.

Die Rinde und das Laub sind etwas schleimig, reinigen, zertheilen, heilen wol zusammen, stärcken und sind gut zu den Wunden.

Bisweilen werden auf dem Rüsterlaube gewisse Blasen gefunden, die werden gern so groß, wie eine Faust und enthalten einen Saft oder einen Balsam, darinne grünlichte Läuse oder Würmlein herum schwimmen. Diese Blasen werden von kleinen Mücken gemachet, welche im Frühjahre das Rüsterlaub anstechen, und verursachen, daß der Saft auslauffen und sich so ausbreiten muß. Die Läuse kommen aus der Mücken ihren Eyern, wobey zu mercken ist, daß diese Läuse gleich als soviel Larven sind, darunter andre Mücken im verborgnen stecken. Die Blasen machen den Baum kräncklich: allein der Balsam in denenselben ist trefflich gut zu frischen Wunden und wann man gefallen ist, er aber drauf gestrichen wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1199.
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