Xiphias

[1215] Xiphias.

Xiphias. Gladius.

teutsch, Schwerdtfisch.

Ist ein Seefisch, der schier so groß als wie ein kleiner Wallfisch. Er wird auf 14. und 15. Fuß lang, ist rund, am Kopfe gar dicke und nach dem Schwantze zu dünner. Seine Schnautze ist ungefehr drey Schuhe lang und zugespitzt, hat die Gestalt als wie ein Schwerdt. Der obere Kieffel ist viel härter und beiniger als wie der untere; beyde aber ohne Zähne: dagegen sind sie mit einem Hauffen harter und rauher Beinen besetzet, die veste an dem Gaumen hangen, und die sie, wie die Zähne brauchen können. Die Augen sind rund und stehen hoch heraus: seine Haut ist nicht gar hart, von Farbe grau und braun, silberfarbig und gleissend. Er kommt gar selten an das Ufer. Sein Schnabel oder Schnautze dient ihm statt des Gewehrs; er ist auch darum gar gefährlich, dann er kan damit ein Schiff durchstossen. Er führet mit den Wallfischen Krieg und lebt von Fischen und Seegrase. Auf dem Rücken hat er soviel Fett oder Speck, als wie ein Schwein: sein Fleisch wird nicht gespeiset, dann es ist gar unverdaulich.

Sein Fett dient zum erweichen, zum zertheilen, zum stärcken: die preßhaften Glieder werden damit gestrichen.

Xiphias kommt von ξίφος, gladius, Schwerdt, weil dieses Fisches Schnautze spitzig ist und schneidend wie ein Schwerdt.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1215.
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