288. Heiligkeit des Feiertags.

[271] Am Tage vor Jakobi wurde einst im Jaxtgrunde Heu gemacht. Abends, beim Einläuten bes Feiertags,[271] hörten die Leute auf zu arbeiten; nur ein Mann schaffte eifrig fort, und als ihn die andern, besonders sein Knecht, davon abmahnten, erwiederte er: »Jokele hin, Jokele her, mein Heu muß heute noch heim!« Er ließ auch seinen Wagen laden und fuhr, nebst dem Knecht, damit fort; allein unterwegs überfiel sie ein Gewitter und Wolkenbruch, daß der Mann mit Vieh und Wagen im Wasser zu Grund ging. Dem Knecht gelang es, eine Anhöhe zu gewinnen und so sein Leben zu retten. Seitdem läßt sich jährlich an Jakobi-Vorabend auf dem Platz, wo der Mann ertrunken, ein Rauschen hören, wie von Wasser, worin jemand mit einem bespannten Wagen sich durchzuarbeiten strebt.

Quelle:
Bernhard Baader: Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Band 1, Karlsruhe 1851, S. 271-272.
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