390.

[105] Man nimmt eine Nuß, halbirt dieselbe, nimmt den Kern heraus und setzt darein eine Spinne. Man umbindet nun die beiden Nußschalen mit der Spinne mit einem Faden, den man mit drei Knoten versieht. Dies hängt man so um den Hals, daß die Nuß mit der Spinne auf der Herzgrube liegt, schlägt abermals, wenn man den Faden um den Hals befestigt, drei Knoten und läßt es so zweimal 24 Stunden hängen. Dann bringt man den Faden sammt der Nuß noch vor Sonnenaufgang nach einem fließenden Wasser und läßt es mit dem Strom fortschwimmen.


Gammelin, Hagenow. Seminarist A. Vitense.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 105.
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