476.

[121] Warzen vertreibt man auch dadurch, daß man sie stillschweigend mit der Schnittseite eines durchschnittenen sauren Apfels überstreicht und diesen an einen Ort bringt, wohin weder Sonne noch Mond scheint, und wo er bald in Fäulniß übergeht. Sowie letzteres geschieht, verschwinden auch die Warzen. Man kann sie auch dadurch vertreiben, daß man mit einem Faden über ihnen einen Knoten schlägt, als wolle man sie abbinden, den Faden dann unter den Tropfenfall oder an einen dunklen Ort legt, wo er bald vergeht. Auch wenn Einer eines Anderen Warzen zählt, oder aus diesen Blut auf seine Hände tröpfeln läßt, nimmt er sie ihm ab, bekommt sie alsdann aber selbst.


FS. 534.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 121.
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