550.

[130] Wie der Herd, wird auch der Ofen heilig gehalten. Bekannt ist die früherhin sehr ernsthaft gemeinte Anbetung des Ofens in dem Pfänderspiel junger Leute:


›Aben, Aben, ik będ' di an,

gif mi enen goden Mann,

gifst du mi kenen goden Mann,

so będ di de Düvel an.‹


Auf diesen mythischen Zusammenhang des Feuers und der Liebe weisen auch die Scherzreden hin, daß nur ein Junggeselle das erloschene Licht wieder anzublasen vermöge, und daß der keine Kinder zu hoffen habe, dem das Anschlagen des Feuers mit Stahl und Stein nicht gelingen will.


Beyer in den Jahrb. 20, 173.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 130-131.
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