827.

[174] Des Kukuks Lachen ist Unglück bringend, sein Speichel verkündet Regen. Bei der Verwünschung zum Kukuk vertritt er den Teufel. Auch in der Fabel, daß er sein Ei in das Nest der Grasmücke lege, und der junge Wechselbalg demnächst der Pflegemutter zum Danke den Kopf abbeiße, tritt seine dämonische Natur deutlich[174] hervor. Die Sage, daß er ein verzauberter Bäcker sei, ist in Meklenburg gleichfalls bekannt, von der Versetzung seiner frommen Frau und Töchter an den Himmel als Siebengestirn ist dagegen nur noch das Sprichwort von uneinigen Eheleuten übrig, die einander gerne aus dem Wege gehen ›se leben as Kukuk un Sœbenstirn‹, welches Gestirn nicht sichtbar ist, so lange der Kukuk ruft.


Beyer in den Mekl. Jahrb. 20, 164.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 174-175.
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