1198.

[230] Während des Schlages Zwölf in der Neujahrsnacht ist das Wasser der Elde in Lübz in Wein verwandelt. Zwei Mädchen aus Lübz wollen dies untersuchen. Die Eine neckt die Andere paarmal vor Uhr zwölf, indem sie das Glas hineintaucht und nachdem sie es probirt, ihr zuruft ›Nu ist 't Win‹, und wenn die Andere es auch versucht, ist es nicht wahr. Als die Uhr nun zwölf schlägt, probirt sie es wieder, und als sie nun ruft ›nu is 't œwer Win‹, spricht eine Stimme aus dem Wasser ›und nu büst du min‹, und sie sinkt in die Fluten.


F. Hähn aus Lübz.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 230.
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