1719.

[366] Wenn Jemand an der Auszehrung leidet, so geht der, der sie ihm wegtreiben will, Abends nach Sonnenuntergang, ohne zu sprechen, nach einem Hollunderbaum, bringt letzterem Wachs, Flachs, Käse und Brot und redet den Hollunder folgendermaßen an:


Gun Dag gräun Marie!

Ik bring' di dat Nig',

Hie bring' ik di Wass, Flass,

Hie bring' ik di Kes' un Brot,

Dat sast du upęten

Un dorbi den Namen vergęten.


Der Flachs wird um den Stamm gebunden, und die übrigen Theile werden unter den Baum gelegt.


Aus Testorf. Seminarist G.P.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 366.
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